Krieg grotesk: Russen und Wagner-Söldner töten sich gegenseitig!

Luhansk - Als wäre der Ukraine-Krieg nicht schon schrecklich genug! Die russische Armee erhält in der Ukraine tatkräftige Unterstützung von der Privatarmee Wagner. Doch untereinander sollen zum Teil tiefe Risse entstanden sein, wie ein Vorfall in den russisch besetzten Gebieten nun beweist.

Der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, muss enorm hohe Verluste seiner Kämpfer hinnehmen.
Der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, muss enorm hohe Verluste seiner Kämpfer hinnehmen.  © Uncredited/AP/dpa

In der Ukraine tobt seit Februar 2022 ein blutiger Krieg, bei dem sowohl auf Seiten der Russen als auch der Ukrainer täglich unzählige Soldaten mit ihrem Leben bezahlen.

Wie die ukrainische Armee berichtet, haben die Kampfhandlungen rund um die besetzten Gebiete in der Ost-Ukraine nun verrückte Ausmaße angenommen. Dabei sollen sich die russische Armee und die pro-russischen Wagner-Söldner gegenseitig bekämpfen und töten.

Doch wie kann es zu solch brutalen Szenen kommen? Die ausbleibenden militärischen Erfolge auf dem Schlachtfeld sollen dafür verantwortlich sein, dass mehr und mehr pro-russische Kämpfer ihre Nerven verlieren und die eigenen Leute skrupellos erschießen.

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Ein Zwischenfall, der sich erst kürzlich in Luhansk abgespielt haben soll, bekräftigt die Unstimmigkeiten im Russen-Lager und wirft dennoch Fragen auf.

Der ukrainische Generalstab der Streitkräfte nahm am heutigen Montag Stellung zu den Entwicklungen in den besetzten Gebieten und gab Einblicke in die verzweifelte Lage der Russen.

Eskalation auf dem Schlachtfeld immer schlimmer: Russen bekämpfen Russen

In der Kleinstadt Bachmut liefern sich Russen und Ukrainer seit Monaten erbitterte Kämpfe.
In der Kleinstadt Bachmut liefern sich Russen und Ukrainer seit Monaten erbitterte Kämpfe.  © Libkos/AP/dpa

"Da keine nennenswerten Erfolge auf dem Schlachtfeld zu verzeichnen sind, versuchen die russischen Streitkräfte und Vertreter des PMC Wagner zunehmend, die Verantwortlichen zu finden. Sie schieben sich gegenseitig die Verantwortung für ihre eigenen taktischen Fehleinschätzungen und Verluste zu. So kam es vor kurzem in Stanytsia Luhanska, Region Luhansk, zu einem Kampf zwischen Angehörigen der russischen Streitkräfte und Wagner-Söldnern, der in einer Schießerei eskalierte. Der Konflikt forderte Todesopfer auf beiden Seiten", ließ die militärische Führung in einem ausführlichen Facebook-Post aufhorchen.

Die russische Seite um Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (61) äußerte sich bislang noch nicht zu den spektakulären Geschehnissen.

Schon seit längerer Zeit gibt es Spannungen zwischen der Privatarmee und der offiziellen russischen Streitkräfte, auch über einen Machtkampf im Kreml kochten Spekulationen auf. Rund um die äußerst umkämpfte Stadt Bachmut sollen insbesondere Wagner-Einheiten die Überhand gewonnen haben.

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Diese besteht überwiegend aus Häftlingen, die einzig aus Kriegsgründen freigelassen worden waren.

Titelfoto: Uncredited/AP/dpa

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