Kreml-Justiz gnadenlos: Ballerina drohen 20 Jahre Knast, weil sie Geld an Ukraine gespendet hat

Jekaterinburg (Russland) - So geht Kreml-Justiz. Weil sie an eine gemeinnützige Organisation aus der Ukraine 50 Euro spendete, muss sich die Ballerina Ksenia Karelina (33) nun vor einem russischen Gericht verantworten.

Wie in Russland üblich musste die Angeklagte während der Gerichtsverhandlung in einem Glaskasten Platz nehmen.
Wie in Russland üblich musste die Angeklagte während der Gerichtsverhandlung in einem Glaskasten Platz nehmen.  © Justiz-Presse-Dienst der Oblast Swerdlowsk

Mit traurigen Augen sitzt die Ballerina in einem Glaskasten vor Gericht. Auf die 33-Jährige dürfte eine ungewisse Zeit warten.

Seit Donnerstag wird Ksenia Karelina, die auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, vor einem Gericht in Jekaterinburg der Prozess gemacht. Die Ballerina lebte zuletzt in Los Angeles.

Laut Kreml-Justiz hat die 33-Jährige "proaktiv" Gelder an eine "ukrainische Organisation" überwiesen. Damit, so sagt es die Staatsanwaltschaft, seien taktische Medizinartikel, Ausrüstung und Waffen für die ukrainische Armee gekauft worden.

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Der Vorwurf des "Hochverrats" steht im Raum - dafür sehen die russischen Gesetze eine Freiheitsstrafe von 12 bis 20 Jahren vor.

Die Ballerina lebte zuletzt in L.A.
Die Ballerina lebte zuletzt in L.A.  © VK/Ksenia Karelina
Auf dem Foto mit ihrem Freund, dem ehemaligen Profiboxer Chris van Heerden (37), wirkt Ksenia so glücklich. Nun droht ihr eine lange Gefängnisstrafe.
Auf dem Foto mit ihrem Freund, dem ehemaligen Profiboxer Chris van Heerden (37), wirkt Ksenia so glücklich. Nun droht ihr eine lange Gefängnisstrafe.  © gofundme

Ksenia Karelina seit Januar in den Fängen der Kreml-Justiz

Die 33-Jährige wirkt bei Gericht bedrückt. Ihr droht eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren.
Die 33-Jährige wirkt bei Gericht bedrückt. Ihr droht eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren.  © Justiz-Presse-Dienst Oblast Swerdlowsk

Ksenia Karelina zog 2012 mit ihrem damaligen Ehemann in die USA. Seit 2021 ist sie US-Bürgerin.

Im Januar 2024 reiste sie in ihre alte Heimat Russland, um ihre betagten Großeltern zu besuchen. Ein fataler Fehler: Wie "Daily Mail" berichtet, wurde am Flughafen von Jekaterinburg ihr Handy nach "Ukraine-Inhalten" durchsucht.

Angeblich wurde ein Überweisungsbeleg an die pro-ukrainische Wohltätigkeitsorganisation "Razom for Ukraine" in Höhe von 51,80 US-Dollar (umgerechnet knapp 50 Euro) sichergestellt. Daraufhin wurde die 33-Jährige vom Geheimdienst FSB verhört.

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Die folgenden 14 Tage wurde die US-Bürgerin wegen "obszöner Sprache in der Öffentlichkeit" in Gewahrsam genommen. Später folgte der Vorwurf des Hochverrates. Seitdem sitzt die 33-Jährige in Untersuchungshaft.

Seit 2021 ist Ksenia US-Bürgerin. Wurde sie deswegen von den Kreml-Schergen belangt?
Seit 2021 ist Ksenia US-Bürgerin. Wurde sie deswegen von den Kreml-Schergen belangt?  © VK/Ksenia Karelina
Die lebenslustige Frau soll sich Freunden zufolge nichts aus Politik machen.
Die lebenslustige Frau soll sich Freunden zufolge nichts aus Politik machen.  © VK/Ksenia Karelina

Derweil beschreiben Freunde und Angehörige die Inhaftierte als lebenslustige junge Frau, die sich wenig aus Politik macht. Auch ihre Aktivitäten in den sozialen Medien legen das nahe. Auf ihrem Profil finden sich viele Bilder, die sie mit Freunden, am Strand oder auf Reisen zeigt.

Medienberichten zufolge bekam die Ballerina das Flugticket nach Russland von ihrem Freund, dem ehemaligen südafrikanischen Profi-Boxer Chris van Heerden (37) geschenkt.

Inzwischen haben Karelinas Unterstützer eine Spendenkampagne auf GoFundMe gestartet, um die Prozesskosten für die Ballerina zu stemmen. Mehr als 20.000 Euro sind bereits zusammengekommen.

Titelfoto: Montage: VK/Ksenia Karelina, Justiz-Presse-Dienst der Oblast Swerdlowsk

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