Jetzt will der Kreml auch noch ihr an den Kragen: Haftbefehl gegen Nawalnys Witwe!

Moskau (Russland) - Ein russisches Gericht hat Haftbefehl gegen die im Ausland lebende Oppositionspolitikerin Julia Nawalnaja (47) erlassen.

Oppositionspolitikerin Julia Nawalnaja (47) wird in Russland per Haftbefehl gesucht.
Oppositionspolitikerin Julia Nawalnaja (47) wird in Russland per Haftbefehl gesucht.  © Monika Skolimowska/dpa

Das Gericht habe dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Untersuchungshaft wegen des Verdachts der Beteiligung an einer extremistischen Organisation stattgegeben, teilte ein Gerichtssprecher in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit.

Die U-Haft sei zunächst auf zwei Monate angesetzt und werde nach der Auslieferung Nawalnajas nach Russland in Kraft treten. Die Politikerin wurde zur Fahndung ausgeschrieben.

Julia Nawalnaja ist die Witwe des russischen Kremlkritikers Alexej Nawalny (†47), der im Februar in einem Straflager nördlich des Polarkreises unter ungeklärten Umständen starb. Nawalnaja hat für den Tod ihres Mannes Kremlchef Wladimir Putin (71) verantwortlich gemacht und angekündigt, den Kampf Nawalnys für Demokratie in Russland fortsetzen zu wollen.

Ihr damaliger Ehemann Alexej Nawalny (†47) verstarb im Februar in einem Straflager nördlich des Polarkreises unter ungeklärten Umständen.
Ihr damaliger Ehemann Alexej Nawalny (†47) verstarb im Februar in einem Straflager nördlich des Polarkreises unter ungeklärten Umständen.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Nawalny wurde von russischen Gerichten unter anderem wegen Extremismus zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.

Nawalnaja selbst lebt wegen der Gefahr, die ihr in Russland droht, im Ausland. Sie hat bislang keine Angaben dazu gemacht, wann sie nach Russland zurückkehren will. Allerdings sind Menschen, die von der russischen Führung als feindlich eingestuft werden, auch im Ausland nicht immer sicher. Immer wieder gibt es Fälle, bei denen russische Oppositionelle Opfer von Anschlägen werden.

Titelfoto: Fotomontage: Monika Skolimowska/dpa//Sebastian Christoph Gollnow/dpa

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