Blutige Geiselnahme in russischem Gefängnis: Mehrere Tote und Verletzte!

Wolgograd - Ausnahmezustand in russischer Schwerverbrecher-Haftanstalt! Mutmaßliche Terroristen des "Islamischen Staat" (IS) nahmen in einer Strafkolonie im Süden Russlands mehrere Geiseln. Nicht alle überlebten den blutigen Angriff.

Bei einem Gefangenenaufstand mit Geiselnahme in einer russischen Haftanstalt für Schwerverbrecher sind mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Bei einem Gefangenenaufstand mit Geiselnahme in einer russischen Haftanstalt für Schwerverbrecher sind mehrere Menschen ums Leben gekommen.  © Uncredited/Russian Rosguardia (National Guard) Telegram Channel/AP/dpa

Eigentlich soll die IK-19 Hochsicherheitsstrafkolonie in der Stadt Surowikino (Region Wolgograd) die Bevölkerung vor den rund 1200 gefährlichen Häftlingen schützen. Am Freitag zettelte jedoch eine Gruppe Insassen während einer Sitzung der Disziplinarkommission einen Gefängnisaufstand an und tötete mehrere Menschen.

Laut der russischen Strafvollzugsbehörde FSIN nahmen vier Angreifer insgesamt acht Gefängnisangestellte und vier weitere Insassen als Geiseln. Darunter sollen laut der britischen BBC auch der Gefängnisdirektor und sein Stellvertreter gewesen sein.

"Die Täter fügten vier Angestellten Messerstiche unterschiedlicher Schwere zu", erklärte die FSIN auf Telegram. Die genaue Zahl der Opfer schwankt zwischen den Medienberichten. "Zwei Verletzte sind in kritischem Zustand", teilte der Chef der regionalen Gesundheitsbehörde, Anatoli Sebeljew, mit.

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Die Nachrichtenagentur dpa schreibt unter Berufung auf die Gefängnisbehörde von drei getöteten Geiseln. Vier weitere Personen, drei Wärter und ein Häftling seien demnach verletzt worden, konnten aber vor den Geiselnehmern fliehen.

Die Häftlinge hatten die Geiselnahme offenbar "gut vorbereitet und geplant", zitiert die russische staatliche Nachrichtenagentur TASS eine anonyme Strafverfolgungsquelle.

Kämpfer wollten Rache: Spezialkräfte schalten Geiselnehmer aus

Der Rettungsdienst kümmerte sich um die Verletzten.
Der Rettungsdienst kümmerte sich um die Verletzten.  © Uncredited/AP/dpa

In dramatischen Handyaufnahmen, die von den Angreifern im Netz veröffentlicht wurden, identifizieren sie sich als Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat. Einer der Männer erklärt in dem Video, sie seien durch den Wunsch nach Rache motiviert.

Man wolle die Folter an den Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf das Moskauer Veranstaltungszentrum Crocus City Hall rächen. Bei dem Anschlag im März waren 137 Menschen ums Leben gekommen.

Scharfschützen der russischen Nationalgarde hätten die vier Männer nach mehreren Stunden des Chaos schließlich erschossen und die Geiseln befreit.

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Wie die Häftlinge an Stichwaffen gelangen und die Wärter überwältigen konnten, ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren eingeleitet. Kremlchef Wladimir Putin (71) sei über die Geiselnahme informiert worden.

Die Geiselnahme in Wolgograd ist bereits der zweite Vorfall dieser Art in diesem Sommer, nachdem im Juni sechs Gefangene, die ebenfalls dem Islamischen Staat die Treue geschworen hatten, zwei Wärter in einer Einrichtung in der benachbarten Region Rostow gefangen genommen hatten.

Titelfoto: Montage: Uncredited/Russian Rosguardia (National Guard) Telegram Channel/AP/dpa, Uncredited/AP/dpa

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