Rauchbomben im serbischen Parlament gezündet: Abgeordnete nach Tumult auf Intensivstation!

Von Gregor Mayer

Serbien - Vor dem Hintergrund der politischen Krise in Serbien ist es im Parlament des Balkanlandes zu schweren Tumulten und Ausschreitungen gekommen.

Rauchbomben und Leuchtraketen wurden im serbischen Parlament gezündet.
Rauchbomben und Leuchtraketen wurden im serbischen Parlament gezündet.  © Uncredited/RTS Serbia/AP/dpa

Abgeordnete der Opposition feuerten Leuchtraketen, Rauchbomben und Blendgranaten ab, um das aus ihrer Sicht illegitim gewordene Parlament an der Arbeit zu hindern.

Eine 64-jährige Abgeordnete der Regierungspartei SNS habe einen Schlaganfall erlitten und werde auf der Intensivstation behandelt, teilte Gesundheitsminister Zlatibor Loncar (53) mit.

Nach Angaben von Parlamentspräsidentin Ana Brnabic (49) wurde eine weitere Abgeordnete aus dem Regierungslager durch einen Gegenstand am Kopf verletzt. Die Abgeordneten der Opposition störten die Sitzung stundenlang mit Lärm von Tröten, Vuvuzelas und Trillerpfeifen.

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Tumulte sind im serbischen Parlament nicht selten, doch der Vorfall am Dienstag stellte eine deutliche Eskalation dar.

Sanitäter tragen eine verletzte Abgeordnete aus dem Parlament.
Sanitäter tragen eine verletzte Abgeordnete aus dem Parlament.  © Darko Vojinovic/AP/dpa
Während einer Sitzung des serbischen Parlaments gedenken Menschen schweigend der 15 Opfer, die im November 2024 beim Einsturz eines Betondaches des Bahnhofs im nordserbischen Novi Sad getötet wurden.
Während einer Sitzung des serbischen Parlaments gedenken Menschen schweigend der 15 Opfer, die im November 2024 beim Einsturz eines Betondaches des Bahnhofs im nordserbischen Novi Sad getötet wurden.  © Darko Vojinovic/AP/dpa

Schwere politische Krise seit Einsturz von Bahnhofsvordach

Mehrere Personen wurden verletzt.
Mehrere Personen wurden verletzt.  © Uncredited/RTS Serbia/AP/dpa

Serbien erlebt derzeit eine schwere politische Krise.

Nach dem Einsturz des Bahnhofsvordachs in der nordserbischen Stadt Novi Sad mit 15 Toten Ende vergangenen Jahres entfaltete sich eine von den Studenten getragene Protestbewegung, die inzwischen weite Teile der serbischen Gesellschaft erfasste.

Die Protestteilnehmer verlangen die restlose Aufklärung der Unglücksursachen und die strafrechtliche Verfolgung der Schuldigen.

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Die Tragödie schreiben sie der Korruption zu, die aus ihrer Sicht von der politischen Führung gedeckt und zur eigenen Bereicherung genutzt wird. In Serbien trifft Präsident Aleksandar Vucic (54) alle wichtigen Entscheidungen selbst.

Er herrscht seit 2012 in wechselnden Funktionen über das Land. Die serbischen Oppositionsparteien unterstützen die Forderungen der Studenten vollinhaltlich.

Titelfoto: Uncredited/RTS Serbia/AP/dpa

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