Polizei überrascht Paar, als die gerade riesige Raubkatze zerlegen wollen

Hanoi - Wegen illegalen Tigerhandels zur Herstellung von traditionellen Arzneien sind in Zentralvietnam fünf Verdächtige festgenommen worden.

Der Tiger sollte zerlegt werden, um aus seinen Überresten traditionelle Medizin herzustellen.
Der Tiger sollte zerlegt werden, um aus seinen Überresten traditionelle Medizin herzustellen.  © Polizei Thuong Xuan

Die Polizei habe Mitte April einen 48-Jährigen und seine Frau auf frischer Tat ertappt, als sie eine 145 Kilo schwere Raubkatze zerlegen wollten, um Knochenpaste zu produzieren, teilten die Behörden in dem südostasiatischen Land mit.

"Nach einem Hinweis haben wir ermittelt und sind fündig geworden", sagte der örtliche Polizeichef Le Van Huy am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Bei einer Hausdurchsuchung entdeckten Beamte fünf Kilo Tigerknochen, sechs Krallen und zehn Kilo eingefrorene Knochenpaste.

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Die braune Substanz, die durch das Kochen von Tigerskeletten gewonnen wird, soll angeblich gegen verschiedene Leiden helfen und ist in der traditionellen vietnamesischen und chinesischen Medizin sehr beliebt. Ein Kilogramm reine Tigerknochenpaste wird auf dem Schwarzmarkt für bis zu 5000 US-Dollar (4600 Euro) verkauft.

Tiere auf der Roten Liste als "stark gefährdet"

Das Ehepaar gab zu, den toten Tiger zum Preis von 130 Millionen Dong (rund 5200 Euro) von einem Mann in der Nachbarprovinz Nghe An gekauft zu haben. Die Polizei identifizierte den Verkäufer und nahm ihn und zwei weitere Verdächtige fest. Den Inhaftierten droht jeweils eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.

Die vietnamesische Polizei hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Fälle im Zusammenhang mit der illegalen Zucht, dem Handel und der Tötung von Tigern aufgedeckt.

Die Raubtiere werden auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als "stark gefährdet" geführt.

Titelfoto: Polizei Thuong Xuan

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