Polizei tasert 95-Jährige! Demenzkranke Seniorin schwebt mit "gebrochenem Schädel" in Lebensgefahr
Cooma (Australien) - Dieser Polizeieinsatz könnte tödliche Folgen haben: Eine demenzkranke Seniorin (95) soll in einem Altenheim in der australischen Stadt Cooma von gleich mehreren Beamten der lokalen Behörden getasert worden sein. Ihre Familie bereitet sich nun auf das Schlimmste vor.
Wie der Guardian berichtet, bestätigte die Polizei mittlerweile, dass eine Untersuchung wegen eines kritischen Vorfalls in der "Yallambee Lodge" in Cooma, im Südwesten Australiens, eingeleitet wurde. Zuvor habe eine "ältere Frau bei einem Kontakt mit der Polizei [...] Verletzungen erlitten".
Der Zwischenfall spielte sich am vergangenen Mittwoch ab. "Ein Team für kritische Vorfälle wird nun die Umstände des Vorfalls untersuchen", hieß es vonseiten der Behörden.
Lokalpolitiker Andrew Thaler berichtete, die Dame sei am frühen Morgen getasert worden, nachdem sie mit einem Messer in der Hand umherirrend aufgefunden worden war.
"Das hat irgendwie dazu geführt, dass die Polizei diese Frau zweimal getasert hat, einmal vor ihrer Brust und einmal in den Rücken, und dann ist sie gestürzt und hat sich den Kopf geschlagen", sagte Thaler.
Die 95-Jährige wurde dabei schwer verletzt und danach umgehend in ein Krankenhaus gebracht.
Familie der Seniorin trauert schon
"Die Familie trauert, weil sie nicht erwartet, dass ihre Oma diesen Tag oder spätestens morgen übersteht", berichtete Thaler.
Josh Pallas, Präsident des "NSW [New South Wales - Australischer Bundesstaat, Anm. d. Red.] Council for Civil Liberties", forderte die Polizei nach dem Vorfall auf, den Einsatz von Tasern gegen "verletzliche" Personen einzustellen.
"Übergriffe und Unverhältnismäßigkeit der Polizei sind häufige Themen, die sich bei mehreren Vorfällen in New South Wales wiederholen", sagte Pallas.
Und weiter: "Sicherlich muss es angemessenere Wege geben, mit nicht-willfähigen Menschen umzugehen, die leiden."
Titelfoto: Fotomontage: dpa/Axel Heimken, 123RF/stockasso