Im Waschraum: 13-Jährige bringt auf Klassenfahrt ein Baby zur Welt!
Zator - Nach der Teenagerschwangerschaft einer 13-Jährigen in Polen ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. Dem Mädchen war auf Klassenfahrt plötzlich sehr übel geworden. Wenig später hatte sie in den Waschräumen einer Jugendherberge ein Baby entbunden.
Die Teenagerin war mit ihrer Klasse in einem Ferienheim in der polnischen Stadt Zator, in der Nähe von Krakau. Der Höhepunkt sollte ein Ausflug in einen Freizeitpark werden, wie die polnische Zeitung Fakt berichtete.
Doch so weit sollte es nicht kommen, denn am Mittwochabend fühlte sich das Mädchen auf einmal sehr schlecht. Sie rannte auf die Toilette und kurz darauf wurde der Grund für ihr Unwohlsein klar: Die 13-Jährige war mitten in den Wehen!
Unter der telefonischen Anleitung eines Krankenhauses und mithilfe der Lehrer und Betreuer vor Ort brachte die Teenagerin wenig später in einem Waschraum der Herberge einen kleinen Jungen zur Welt.
Das Mädchen selbst, aber auch ihre Klasse und Lehrer standen unter Schock, so das Blatt. Offenbar hatte keine ihrer Freundinnen und Klassenkameraden mitbekommen, dass die 13-Jährige schwanger war.
Kurz darauf traf ein Rettungswagen sein. Die Schülerin und ihr Neugeborenes wurden laut einer Polizeisprecherin ins Kreiskrankenhaus Auschwitz gebracht.
Während die 13-Jährige dort auf der Entbindungsstation behandelt wurde, musste ihr Sohn aufgrund gesundheitlicher Komplikationen ins Universitätskrankenhaus nach Krakau verlegt werden. Beide sind in stabilem Zustand.
Teenagerschwangerschaft in Polen: Das droht dem Vater!
Nach polnischem Recht ist Geschlechtsverkehr mit einer Person unter 15 Jahren strafbar. Die Staatsanwaltschaft ermittelt daher nun gegen Unbekannt.
Sollte der Vater volljährig sein, droht ihm eine Haftstrafe von zwei bis zwölf Jahren. Ist er aber ebenfalls minderjährig, geht der Fall vor das Familiengericht.
Von 306.155 Geburten in Polen im Jahr 2022 waren nach Angaben der Statistikbehörde GUS rund 170 Mütter unter 15 Jahre alt.
Polens Gleichstellungsministerin Katarzyna Kotula (47) sagte in einem Statement auf X: "13-Jährige sollten keine Kinder in die Welt setzen. 13-Jährige sollten keinen Geschlechtsverkehr haben. 13-Jährige sollten mit ihrer 'Nase in Büchern' sitzen."
Die 47-Jährige betonte in diesem Zug die Wichtigkeit des Sexualkundeunterrichts in Schulen und die Einführung der "Pille danach". Wichtig sei es nicht nur, Kinder fundiert aufzuklären, sondern ihnen auch zu lehren, was zu tun ist, wenn es "zu spät ist", so die Politikerin.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa