Tochter beschuldigt ihre Mutter der Vergewaltigung und bringt sie ins Gefängnis!
Bolesławiec (Polen) - In Polen hat sich eine unfassbare Familientragödie ereignet. Eine Tochter denunzierte ihre leibliche Mutter, weil sie Rache wollte. Die Frau landete zeitweise sogar im Gefängnis.
Die vergangenen neun Monate waren für Agnieszka Tucholska (42) aus Bolesławiec (deutsch: Bunzlau) in der Woiwodschaft Niederschlesien sehr schwierig. Mitte Oktober 2021 war es zu einem Streit mit ihrer Tochter (15) gekommen. Das junge Mädchen wollte zu Freunden gehen, jedoch ohne der Mutter den Ort des Treffens zu verraten, auch die Zeit, wann sie wieder zu Hause ist, wollte sie nicht nennen.
Schließlich gab sie an, um 20 Uhr allein mit dem Bus zurückzufahren. "Dem habe ich nicht zugestimmt. Ich bot ihr an, dass ich sie fahren könnte. Aber sie lehnte ab", erzählte Agnieszka Tucholska dem polnischen Nachrichtenportal Interwencja.
Ihre Tochter sei daraufhin nervös geworden und habe angefangen rumzuschreien. "Sie meinte, dass sie fast erwachsen ist" und die anderen in ihrem Alter ihre Eltern nicht informieren müssten, wo sie sind, sagte die 42-Jährige.
Immer noch wütend auf ihre Mutter, ging die Teenagerin am 18. Oktober zur Polizei. Von diesem Moment an wurde das Leben der Familie zu einem Albtraum!
Die Anschuldigungen wiegen schwer
Am Tag zuvor hatte das Mädchen im Internet nach Informationen über Merkmale bei missbrauchten Kindern gesucht und wie sie sich verhalten. Bei der Polizei "berichtete sie dann von häuslicher Gewalt und seelischem und körperlichem Missbrauch. Sie hat gesagt, dass ich sie mit einem Stock geschlagen und beschimpft habe", sagte Tucholska.
"Für mich ist das totaler Blödsinn. Solche Dinge gab es in unserem Haus noch nie. Es war Rache, gewissermaßen eine Bestrafung meiner Frau", fügte Sebastian Tucholski, der Vater des Mädchens, hinzu.
Die Staatsanwaltschaft nahm den Fall auf. Die 15-Jährige kam zu einer Pflegefamilie, Agnieszka Tucholska wurde angeklagt.
In der Verhandlung vier Monate später sagte die Tochter aus, dass ihre Mutter sie vergewaltigt und ihren jüngeren Bruder sexuell missbraucht habe. Die Mutter musste daraufhin ins Gefängnis, dort blieb sie zwei Monate lang.
"Sie erzählte ihrem Vormund, dass ich sie sexuell missbraucht hatte und dass ich ihr einen Schürhaken in die Vagina einführte. Sie behauptete auch, dass ihr ein Glas in die Vagina eingeführt wurde, das zerbrach und sie verletzte. Und sie sagte, dass ich meine Finger dort hineinsteckte und dass es praktisch jeden Tag so war", schilderte die offenbar zu Unrecht Beschuldigte.
Die Polizei habe das Haus der Familie nach pornografischem Material und Schusswaffen durchsucht, "weil meine Tochter sagte, ich hätte eine. Sie fanden nichts. Trotzdem wurde ich von meiner Familie getrennt. Von meinem behinderten Sohn, um den ich mich immer gekümmert habe. Ich wollte mir das Leben nehmen", gestand die Mutter.
Offenbar ist alles erfunden
Schließlich wurde sie der körperlichen und seelischen Misshandlung ihrer Tochter verdächtigt. Sie wurde auch beschuldigt, das Kind zu anderen sexuellen Aktivitäten gezwungen und Gewalt ausgeübt zu haben. Doch weil das Gericht für all diese Anschuldigungen keine Beweise fand, wurde Agnieszka Tucholska freigelassen.
Zudem habe das Mädchen ständig widersprüchliche Aussagen gemacht. Ein fachkundiger Gynäkologe stellte schließlich fest, dass die Tochter noch Jungfrau war. Im Genitalbereich gab es auch keine Narben oder Hinweise auf Folter mit einem Schürhaken. Zuletzt wurden Psychologen hinzugezogen, die bewerten sollten, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Tochter die Wahrheit sagte.
Agnieszka Tucholska kämpft vor Gericht weiterhin um einen Freispruch. Ihre Tochter bleibt bis zum Prozessende in einem Kinderheim. Die Familie wolle die Rückkehr der 15-Jährigen vorerst nicht.
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