Pilot und zwei weitere Männer entführt - doch dann bekommen die Täter Schiss!
Papua-Neuguinea - Im Hochland von Papua-Neuguinea wurden ein australischer Hubschrauberpilot und zwei einheimische Männer entführt. Die Polizei rückte mitsamt der Armee zum Großeinsatz an - doch dann die Täter knicken ein.
Der Pilot und zwei weitere Personen, bei denen es sich vermutlich um Telekommunikationsmitarbeiter handelt, verschwanden in der Nähe des Mount Sisa in der zentralen Provinz Hela.
"Wir konzentrieren uns darauf, diese Angelegenheit so schnell wie möglich zu klären", sagte Polizeichef David Manning der Nachrichtenagentur AFP am Montagmorgen (Ortszeit). Die Polizei reagiere auf den Vorfall mit vollem Einsatz.
Das unruhige Berggebiet wurde in den letzten Jahren von einer Flut an Entführungen und Stammesgewalt heimgesucht, die bereits Hunderte Opfer forderte. Verfeindete Clans kämpfen hier seit Jahrhunderten erbitterte Rivalitäten.
Premierminister James Marape (52) sagte der AFP am Morgen, dass der australische Hochkommissar über diese Angelegenheit informiert worden sei. "Zusammen mit den Verteidigungskräften rücken wir in das Gebiet vor", ergänzte Marape.
Wenige Stunden später dann die erlösende Meldung: Das Trio ist wieder frei!
Papua-Neuguinea versinkt in Gewalt: Regierung unter massivem Druck
Als Polizei und Armee sich dem Gebiet näherten, ließen die Angreifer offenbar von ihren Forderungen ab und erlaubten den drei Männern, wieder in den Hubschrauber zu steigen und sich in Sicherheit zu bringen.
"Die Entführer wurden von lokalen Anführern gewarnt, dass wir tödliche Gewalt anwenden würden, um die Gefangenen zu befreien", sagte Polizeichef Manning. "Die Sicherheitskräfte sind nun in die direkte Festnahmephase der Operation eingetreten, in der die Entführer aufgespürt werden, damit sie sich der Justiz stellen können", sagte er.
Anders als viele andere Entführungsopfer kehrten die drei Männer "sicher und unversehrt" zurück.
Erst in der vergangenen Woche entdeckten Passanten mehr als 50 Leichen am Rande einer Hauptstraße - das Ergebnis einer weiteren gewaltvollen Clan-Auseinandersetzung. Die Regierung steht daher mehr denn je unter starkem Druck, die Sicherheitsressourcen in der Region zu erhöhen und gegen die wachsende Gesetzlosigkeit vorzugehen.
Premierminister James Marape erklärte gegenüber AFP, die Regierung werde hart gegen die Entführer vorgehen. "Ich möchte alle darüber informieren, dass sich Verbrechen nicht auszahlt, sondern letztlich zur Verhaftung oder zum Tod der Kriminellen führt."
Titelfoto: Ludovic Marin/AFP