Opa erschießt seine zwei Töchter und ein Enkelkind

Oslo - Die norwegische Polizei entdeckte am Dienstag vier Leichen in einem Haus in der Gemeinde Nes. Nun wurden schreckliche Details zu dem Fall bekannt: Ein Großvater soll seine zwei Töchter und sein Enkelkind erschossen haben, bevor er die Waffe auf sich selbst richtete.

In dem Wohnhaus 60 Kilometer nördlich von Oslo fand die Polizei vier Leichen.
In dem Wohnhaus 60 Kilometer nördlich von Oslo fand die Polizei vier Leichen.  © Fredrik Varfjell/NTB/dpa

Das geht aus den vorläufigen Obduktionsberichten hervor, wie die Polizeibeamtin Grete Lien Metlid am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Oslo sagte.

Der mutmaßliche Täter - ein 60 Jahre alter Norweger - habe demnach nach der Tat selbst die Polizei angerufen und angegeben, seine Familienmitglieder getötet zu haben und sich selbst töten zu wollen.

Als die Beamten am Tatort eintrafen, fanden sie vier Leichen in dem verrauchten Wohnhaus. Außerdem entdeckten sie einen erschossenen Hund und mehrere Schusswaffen, so die Polizei.

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Es handle sich offensichtlich um einen "sehr ernsten und unfassbar traurigen Fall", erklärte Lien Metlid weiter.

Die beiden getöteten Frauen waren nach Angaben der Beamtin 30 und 24 Jahre alt, bei dem Kind handelte es sich um ein gerade einmal zehn Monate altes Baby. Eine der beiden Frauen war Polizeibeamtin.

Kollegen und Nachbarn entsetzt: "Er liebte seine Töchter und seine Enkelin"

Warum der Großvater (†60) seine Familie dermaßen grausam auseinanderriss, ist bislang noch unklar.
Warum der Großvater (†60) seine Familie dermaßen grausam auseinanderriss, ist bislang noch unklar.  © IMAGO/NTB

Die kleine Gemeinde etwa 60 Kilometer von Norwegens Hauptstadt Oslo steht indes unter extremem Schock. "Wir sind nicht in der Lage, das Ganze zu erfassen oder zu verstehen", sagte ein enger Kollege des Verstorbenen der Zeitung "VG".

Demnach habe der mutmaßliche Täter am Flughafen in Oslo gearbeitet, sei gut in seinem Job gewesen. Als seine Kollegen von seinem Tod hörten, gingen sie zunächst von einem tragischen Unfall aus.

"Erst am Abend habe ich gesehen, dass er verdächtigt wurde", erinnerte sich sein Kollege. "Das hätte sich keiner von uns vorstellen können. Er liebte seine Töchter und seine Enkelin. Er war stolz auf sie." Erst vor Kurzem habe der 60-Jährige damit begonnen, sich auf den Ruhestand vorzubereiten.

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Bei ihrer letzten gemeinsamen Schicht sei alles noch "ganz normal" gewesen, berichtete der Kollege. "Wir haben über alles und nichts geredet. (...) Es ist so surreal, dass ihm so etwas einfällt."

Auch für die Einwohner der kleinen Gemeinde waren die Morde ein enormer Schock. Die Familie habe laut VG-Informationen schon lange in dem Viertel gelebt, alle ihre Nachbarn persönlich gekannt.

Das Motiv für die grausame Tat ist derweil noch unklar. Bislang habe die Polizei lediglich eine Vermutung, was passiert sein könnte, teilte diese aber nicht mit der Öffentlichkeit.

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über erweiterte Suizide. Da bei dem Vorfall aber ein Verbrechen im Raum steht, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren. Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Montage: IMAGO/NTB, Fredrik Varfjell/NTB/dpa

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