Zwangsheirat, Stromschläge, Gewalt: 42-Jähriger zu langer Haftstrafe verurteilt!

Wien - Am Wiener Landesgericht wurde ein extrem grausamer Fall von häuslicher Gewalt verhandelt: Das Gericht sah es als erwiesen an, dass ein heute 42-Jähriger seine Ehefrau über Jahre hinweg geschlagen und gedemütigt hatte - zuletzt sogar mit potenziell tödlichen Stromstößen. Erst Jahre nachdem die zehnfache Mutter dieser Ehehölle entkommen war, konnte sie sich offenbaren.

Es dauert Jahre, bis die offenbar traumatisierte Frau (37) ihren Mann (42) verlassen konnte und Anzeige bei der Polizei erstattete. (Symbolbild)
Es dauert Jahre, bis die offenbar traumatisierte Frau (37) ihren Mann (42) verlassen konnte und Anzeige bei der Polizei erstattete. (Symbolbild)  © JOE KLAMAR / AFP

"Ich bin weder ein Terrorist noch ein Krimineller. Ich bin ein normaler Mann", behauptet der Angeklagte im Gerichtsaal von sich. Sein Opfer dürfte das wahrscheinlich anders sehen, wie ein Bericht des österreichischen Portals heute.at nahelegt.

Schon als sie 14 Jahre alt war, musste die heute 37-Jährige den Angeklagten heiraten. Bereits kurz nach der Hochzeit begann dann der Schrecken: Immer wieder schlug und misshandelte der aggressive Ehemann seine Frau. Jahrelang musste die Geschädigte das ertragen.

Auch die zehn Kinder der aus dem Kosovo stammenden Familie mussten leiden, wie das Gericht feststellte. Häufig sperrte der Angeklagte seine Kinder ein - auch sie wurden schwer misshandelt.

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Das üppige Kindergeld und andere Sozialleistungen verzockte der Mann derweil in Spielhallen.

Das Landesgericht Wien ist überzeugt: Der Angeklagte quälte seine Frau mit Stromstößen

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der heute 42-Jährige seine Frau über Jahre hinweg brutal misshandelt hat. Er wurde zu einer langen Haftstrafe verurteilt. (Symbolbild)
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der heute 42-Jährige seine Frau über Jahre hinweg brutal misshandelt hat. Er wurde zu einer langen Haftstrafe verurteilt. (Symbolbild)  © 123RF/tinnakornlek

2009 wurde es dann noch schlimmer: Der Mann überlegte sich eine neue, besonders grausame Methode, seine Frau zu quälen. Dazu riss er ein Stromkabel aus einem Wasserkocher und drückte es auf die nasse Haut seiner Frau - sie brach zuckend zusammen, wie die Staatsanwaltschaft erläuterte.

Der Stromschlag hätte sehr wohl tödlich enden können, wie ein Gutachter später feststellte. Nur ein Schutzschalter habe Schlimmeres verhindern können.

Es dauerte Jahre, bis die Frau den Mut aufbrachte, um ihren gewalttätigen Mann zu verlassen. 2020 flüchtete sie schließlich mit ihren Kindern in ein Frauenhaus. Doch erst 2021 konnte die offenbar traumatisierte Frau sich endlich offenbaren und von ihren schlimmen Gewalterfahrungen berichten.

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Der Anwalt des Angeklagten wies indes den Stromschlag-Vorwurf entscheiden zurück. "Die Geschichte mit dem Kabel ist frei erfunden", erklärte er.

Das Gericht sah das anders und verurteilte den 42-Jährigen zu 18 Jahren Haft - wegen versuchten Mordes und fortgesetzter Gewaltausübung über 13 Jahre. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: Montage: JOE KLAMAR / AFP, 123RF/tinnakornlek

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