Ursache für Gondelabsturz in Tirol wirft Fragen auf

Oetz - Drei Tage nach dem Absturz einer Skigondel im Tiroler Skigebiet Hochoetz ist nun bekannt, wie es zu dem Unglück gekommen sein könnte. Derweil kämpft der dänische Familienvater (49) immer noch um sein Leben.

Die Verletzten wurden mit Hubschraubern aus dem Steilhang geborgen.
Die Verletzten wurden mit Hubschraubern aus dem Steilhang geborgen.  © Liebl Daniel/Tiroler Tageszeitung/dpa

Seit dem Vorfall wurden sowohl der Unfallort als auch die Bahn von der obersten Seilbahnbehörde und herbeigezogenen Sachverständigen genau unter die Lupe genommen.

Bei dem tragischen Absturz aus etwa zehn Metern Höhe waren insgesamt sechs Menschen verletzt worden. Ein dänischer Familienvater (49) saß neben seinem Bruder (46) und seinen Kindern (19 und 20 Jahre), als ihre Gondel plötzlich in die Tiefe stürzte.

Alle vier wurden schwer verletzt, mittlerweile haben drei von ihnen das Schlimmste bereits überstanden, wie ORF berichtet. Der 49-jährige Vater befinde sich noch in kritischem Zustand.

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Auch ein deutsches Ehepaar (58 und 62 Jahre) aus Plötzkau im Salzlandkreis (Sachsen-Anhalt) erlitt aufgrund der heftigen Schwingungen des Tragseils leichte Verletzungen. Beide konnten jedoch selbstständig zur Zeugenvernehmung fahren.

Unterdessen kam die Behörde zu einem Ergebnis, wonach eine "Verkettung von mehreren ungünstigen, natürlichen Gegebenheiten" verantwortlich für den Unfall gewesen sei.

Drei Bäume sollen die Unfallverursacher gewesen sein, aber ist das alles?

Die Gondel stürzte in unwegsames Gelände. Schuld sollen drei Bäume gewesen sein.
Die Gondel stürzte in unwegsames Gelände. Schuld sollen drei Bäume gewesen sein.  © -/BMI/FLUGPOLIZEI/dpa

Genauer gesagt soll der Absturz von drei Bäumen die Gondel vom Seil geschleudert haben. Ein circa 28 Meter hoher Baum soll gemeinsam mit einem kleineren in Richtung Steilhang gefallen sein und dabei einen weiteren Baum mitgerissen haben.

"Die herabgestürzten Bäume waren keine sogenannten Randbäume, die direkt neben der Trasse standen, sondern waren mehr als 20 Meter von der Trasse entfernt", teilte die Seilbahn weiter mit.

Wie die Behörde erklärte, hatten die Bäume "aufgrund der Bodenbeschaffenheit ein relativ kleines Wurzelwerk mit geringer Eindringtiefe" gehabt. Zudem sollen sie "auf wenig geklüftetem Felsuntergrund" gestanden haben.

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Sicher sei, dass der Sturz der Bäume auf das Seil bzw. die Klemme sowie ein "etwaiges Mitschleifen der Bäume am Seil" den Absturz verursachten. Neben der Schneelast des Baumes könnte das Erdreich auch durch vorherige Eisbildung und anschließendes Auftauen aufgelockert gewesen sein.

Der genaue Hergang werde laut dem Imster Bezirkspolizeikommandanten Hubert Juen "vermutlich nie endgültig geklärt" werden können.

Acherkogelbahn fährt ab Freitag wieder

Die Talstation der Acherkogelbahn.
Die Talstation der Acherkogelbahn.  © Zoom.Tirol/APA/dpa

Laut den Bergbahnen Hochoetz wurden die für einen sicheren Betrieb notwendigen Überprüfungen der Seilbahnanlage sowie die weiterführenden Maßnahmen entlang des Steilhangs mittlerweile durchgeführt.

Ein Hubschrauber befreite den Trassenbereich am Mittwoch dazu vorsorglich vom Schnee.

Seit Freitag transportiert die Acherkogelbahn nun wieder Skifahrer auf die Piste.

Titelfoto: Montage: ZOOM.TIROL/APA/dpa, Liebl Daniel/Tiroler Tageszeitung/dpa

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