IS-Terror in Österreich: Messermann (23) von Villach hat sich im Internet radikalisiert
Villach (Kärnten/Österreich) - Die Bluttat von Villach (65.000 Einwohner) hat weit über Österreichs Grenzen hinaus für Entsetzen gesorgt. Die Behörden sprechen von einem Terror-Anschlag, verübt von einem Asylbewerber (23) aus Syrien.
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Der 23-Jährige stach am Samstag um 15.55 Uhr auf der Draubrücke mit einem Klappmesser wahllos auf Passanten ein, verletzte fünf Menschen (14 bis 32 Jahre alt) zum Teil schwer. Ein 14-Jähriger überlebte das Blutbad nicht.
Nach der Tat rief Ahmad G. Zeugen zufolge "Allah Akbar" ("Gott ist groß"). Bilder zeigen, wie sich der Täter grinsend von der Polizei festnehmen lässt. Dabei zeigt Ahmad G. den erhobenen Zeigefinger, den Gruß der Islamisten.
Nicht auszudenken, was wohl geschehen wäre, wenn Alaaeddin Alhalabi (42) nicht rechtzeitig eingegriffen hätte. Der Familienvater, der vor Jahren aus Syrien flüchtete, zögerte nicht. Als er sah, was geschah, fuhr er den Killer mit seinem Auto nieder, rammte ihn weg. Erst dann ließ der Messermann von seinen Opfern ab.
"Ein Zeuge rammte mit seinem Pkw den Täter und hat so wohl Schlimmeres verhindert", bestätigte auch Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß.
Inzwischen spricht die Polizei von einem Terror-Anschlag mit IS-Bezug. "Wir haben eindeutige Hinweise auf ein islamistisch-radikales Gedankengut gefunden", sagte Kohlweiß am Samstag. In der Wohnung des Täters hingen Fahnen des "Islamischen Staates" an der Wand. Er soll alleine gehandelt haben. Die Ermittler sprechen von einer "Online-Radikalisierung".
Ahmad G. war bisher nicht straffällig geworden und hatte Aufenthaltsrecht in Österreich. Nun wurde der 23-Jährige zum Mörder.
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
Hier grinst Ahmad G. in die Kamera und zeigt den Islamisten-Gruß
Alaaeddin Alhalabi hat den Killer mit seinem Auto gestoppt
Jetzt spricht der Held von Villach - "So sind wir Syrer nicht!"
Gegenüber 5min.at schilderte der Held von Villach unmittelbar nach der Attacke dramatische Szenen. "Ich arbeite bei Foodora und musste mit einer Bestellung in die Lederergasse fahren. Auf der Brücke habe ich dann gesehen, dass am Boden zwei Personen mit viel Blut lagen."
Daraufhin habe er einen Mann mit einem Messer entdeckt. "Ich habe nicht nachgedacht, sondern sofort reagiert. Ich bin mit dem Auto einfach losgefahren und habe ihn frontal erwischt."
Der Familienvater hat für die Tat seines Landsmanns kein Verständnis: "So sind wir Syrer nicht! Ich lebe seit Jahren gut integriert hier und viele andere auch. Ich hoffe, die Menschen vergleichen uns nicht mit dem Täter!", sagte der mutige Lieferbote am Tag nach der Schocktat zur Kronen-Zeitung.
Obwohl er zweifellos Menschenleben gerettet hat, will Alaaeddin Alhalabin trotzdem kein Held sein. "Jeder hätte so reagiert!"
Titelfoto: Gerd Eggenberger/APA/dpa