Notfall in Antarktis! Eisbrecher unterwegs, Wettlauf gegen Zeit
Hobart (Australien) - Drama am Südpol. Wegen eines medizinischen Notfalls hat die australische Regierung einen Eisbrecher in die Antarktis entsandt. Ein Polarforscher ist ernsthaft erkrankt.
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.
Nachdem ein Wissenschaftler am entlegenen Casey-Außenposten ernsthaft erkrankt ist, hat die australische Regierung eine großangelegte Rettungsaktion gestartet. Das berichtet der Sender BBC unter Berufung auf Behördenangaben.
Demnach sei der Eisbrecher RSV Nuyina bereits letzte Woche von Hobart (Tasmanien) zur mehr als 3000 Kilometer entfernten Antarktis-Forschungsstation aufgebrochen. Die Behörden sprechen von einer "sich entwickelnden medizinischen Situation". Der Forscher brauche dringend fachärztliche Betreuung, erklärte ein Sprecher des australischen Antarktisprogramms (AAP).
Doch die medizinische Versorgung auf der entlegenen Forschungsstation ist limitiert. Derzeit hält sich eine Rumpfbesatzung von 20 Forschern dort auf.
Um welche Krankheit es sich genau handelt, sagte der Behördenvertreter nicht. "Die Familie des Expeditionsteilnehmers wird laufend über die Situation informiert."
Alle anderen Forscher seien wohlauf und in Sicherheit.
Nach Notfall bei Casey-Station: Eisbrecher NSV Nuyina auf dem Weg in die Antarktis
Eine Rettung aus der Luft ist offenbar nicht möglich.
Auf der Südhalbkugel herrscht derzeit Winter, Tageslicht ist spärlich, die Temperaturen sind eisig. Zuletzt vermeldete die auf der Bailey-Halbinsel (Ostantarktis) gelegenen Casey-Station minus 20 Grad. Flugzeuge können die Landebahn der Forschungstation aufgrund der extremen Wetterverhältnisse derzeit nicht anfliegen.
Der 2021 in Dienst gestellte Eisbrecher Nuyina ist mit Hubschraubern und einem bestens ausgerüsteten Bordhospital ausgestattet. Das Schiff kann 16 Knoten (rund 30 Km/h) in der Stunde zurücklegen.
Es wird erwartet, dass die Retter in den kommenden Tagen eintreffen werden.
Titelfoto: Australian Antarctic Program