Bewohner evakuiert: Nordkorea feuert über 200 Geschosse Richtung Grenze

Seoul (Südkorea) - Nordkoreas Militär hat nach südkoreanischen Angaben nahe der umstrittenen Seegrenze zwischen den beiden verfeindeten Staaten mehr als 200 Artilleriegeschosse abgefeuert. Die Geschosse seien nördlich der Seegrenzlinie ins Gelbe Meer gefallen, teilte der Generalstab in Südkorea am heutigen Freitag mit.

Laut südkoreanischen Angaben habe Nordkorea mehr als 200 Artilleriegeschosse Richtung Grenze abgefeuert. Das Foto zeigt eine nordkoreanischen Artillerieübung an einem ungenannten Ort.
Laut südkoreanischen Angaben habe Nordkorea mehr als 200 Artilleriegeschosse Richtung Grenze abgefeuert. Das Foto zeigt eine nordkoreanischen Artillerieübung an einem ungenannten Ort.  © ---/KCNA/KNS/dpa

Die Granaten hätten keine Schäden angerichtet. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap hatte zuvor berichtet, das Militär habe die Bewohner der grenznahen Insel Yeonpyeong aufgefordert, sich als Vorsichtsmaßnahme in Schutzräume zu begeben.

Die Insel vor der Westküste war 2010 Ziel eines Angriffs der nordkoreanischen Artillerie gewesen. Vier Menschen wurden damals getötet.

Derzeit verschärfen sich die Spannungen wieder auf der koreanischen Halbinsel. Laut Yonhap hatten die Streitkräfte Südkoreas und der USA am gestrigen Donnerstag nahe der Grenze zu Nordkorea ebenfalls eine Artillerieübung begonnen. Das Gebiet um die Seegrenze ist in der Vergangenheit wiederholt Schauplatz von Gefechten zwischen Kriegsschiffen beider Länder gewesen.

Die sogenannte Nördliche Grenzlinie (NLL) wird von Nordkorea nicht anerkannt. Die Grenzlinie wurde nach dem Korea-Krieg (1950-53) einseitig von einem UN-Kommando gezogen, um Feindseligkeiten zwischen beiden Seiten zu verhindern.

Titelfoto: ---/KCNA/KNS/dpa

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