Kriminelle klauen Baby und verkaufen es weiter - fünf Verdächtige festgenommen
Lagos (Nigeria) - Abscheulich. Die Polizei von Nigeria ist einer Bande skrupelloser Kinderhändler auf die Schliche gekommen. Die Kriminellen entführten ein Baby und verkauften es über mehrere Zwischenhändler weiter. Nun ist der Kleine wieder bei seiner Mama.
Als die wahre Mutter merkte, dass ihre "freundliche" Bekannte mit dem Säugling verschwand, wandte sie sich sofort an die Polizei.
Wie die Polizei des nigerianischen Bundesstaates Lagos nun bekannt gab, konnte man einem Baby-Händler-Ring das Handwerk legen. Fünf Personen wurden festgenommen. Der Säugling ist in Sicherheit.
Die Ermittler sind sich sicher: Am 11. Juli wurde eine frischgebackene Mutter aus der Megametropole Lagos von einer Frau namens Gloria Sunday angesprochen.
Die freundlich auftretende Dame wollte den zwei Monate alten Säugling kurz im Arm halten, doch dann haute die Frau mit dem kleinen Jungen plötzlich ab.
Skrupellose Geschäftemacher festgenommen
Nun wurde Kindesentführerin Gloria Sunday in ihrer Behausung aufgegriffen und festgenommen. Im Verhör räumte sie die Entführung ein und gab an, das Kind für eine Summe von 500.000 Naira (umgerechnet 288 Euro) an einen gewissen Pastor Peter Udoh weiterverkauft zu haben.
Was folgte, war die nächste Verhaftung. Der selbst ernannte Pastor zeigte sich geständig und gab an, das Kind für eine Summe von 1.450.000 Naira (837 Euro) wiederum an Loretta Nelson weitergegeben zu haben.
Geschäftemacherin Loretta Nelson trieb den Preis für das Kind weiter in die Höhe: Für 2.350.000 Naira (1357 Euro) verkaufte die Kriminelle das Baby schließlich an die Endkunden - ein kinderloses Paar. Es wurden keine Fragen gestellt.
Die Polizei schlug zu, als das Kind bei der traditionellen Namensgebungszeremonie getauft werden sollte, berichtete die Zeitung "The Punch". Vor versammelten Gästen wurden die vermeintlichen Eltern festgenommen. Das Baby wurde sichergestellt und an die rechtmäßige Mutter übergeben.
Die Ermittlungen dauern an. Die Verdächtigen müssen sich auf eine Gefängnisstrafe einstellen.
Immer wieder kommt es in Nigeria zu aufsehenerregenden Fällen von Kinderhandel. So wurde im Februar eine 38-jährige Frau festgenommen, die versucht hat, ihre beiden Söhne (9, 7) für 1283 Euro übers Internet zu verhökern. Unterstützt wurde sie dabei von ihrer 17-jährigen Tochter.
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