Nach Verfolgungsjagd durch Stadt: Polizist schmeißt Mann von Brücke

Von Phillipp Znidar

São Paulo - In Brasilien sorgen mehrere Fälle von Polizeigewalt für Empörung. So ist auf Aufnahmen lokaler Fernsehsender zu sehen, wie ein Polizist in der Millionenmetropole São Paulo einen Mann von einer Brücke in einen Fluss wirft.

Nach einer Verfolgungsjagd durch São Paulo soll ein Polizist einen Mann von einer Brücke geworfen haben.
Nach einer Verfolgungsjagd durch São Paulo soll ein Polizist einen Mann von einer Brücke geworfen haben.  © Andre Lucas/dpa

Beamte hatten ersten Berichten des Nachrichtenportals "G1" zufolge zuvor zwei Personen auf einem Motorrad zum Anhalten aufgefordert.

Die Männer seien jedoch geflüchtet, woraufhin die Beamten die Verfolgung aufgenommen hätten.

Einer sei daraufhin festgenommen worden, während der andere von einem der Beamten von der Brücke geworfen worden sei.

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Ob der Mann überlebte, war zunächst unklar.

Polizeigewalt muss geahndet werden, um Ruf zu wahren

Gewalt gehört gerade in den "Favelas" der brasilianischen Großstädte zur Tagesordnung.
Gewalt gehört gerade in den "Favelas" der brasilianischen Großstädte zur Tagesordnung.  © Silvia Izquierdo/AP/dpa

In einem anderen veröffentlichten Video einer Überwachungskamera ist zu sehen, wie ein Polizist außer Dienst einem jungen Mann mehrmals in den Rücken schießt, nachdem dieser in einem Supermarkt Reinigungsartikel gestohlen und zu flüchten versucht hatte.

Eine erkennbare Bedrohung für den Beamten gab es dabei nicht.

"Jemand, der Menschen in den Rücken schießt, jemand, der so weit geht, jemanden von einer Brücke zu werfen, ist eindeutig nicht geeignet, diese Uniform zu tragen", teilte São Paulos Gouverneur Tarcísio Gomes de Freitas auf der Plattform X mit.

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Die Fälle würden untersucht und rigoros bestraft. Die Arbeit der Polizei dürfe nicht durch unprofessionelles Verhalten beschmutzt werden, sagte der Sekretär für öffentliche Sicherheit, Guilherme Derrite.

Polizist will Fahrpreis nicht zahlen - Fahrer erschossen

Die Polizei in Brasilien muss regelmäßig gegen organisierte Verbrechen, aber auch Kleinkriminelle vorgehen.
Die Polizei in Brasilien muss regelmäßig gegen organisierte Verbrechen, aber auch Kleinkriminelle vorgehen.  © Bruna Prado/AP/dpa

Einen Tag zuvor hatte im Bundesstaat Pernambuco ein Polizist außer Dienst einen Motorradfahrer erschossen, der ihm zuvor über eine App eine Mitfahrt angeboten hatte.

Wie "G1" berichtete, bezahlte der Beamte nicht den Fahrpreis von 7 Reais (1,10 Euro), woraufhin es zu einem Streit kam, in dessen Folge der Beamte eine Waffe zückte und den jungen Mann erschoss.

Brasilien gehört zu den Ländern mit den meisten Gewaltverbrechen. Die meisten davon gehen auf organisiertes Verbrechen, Kleinkriminelle und Polizeigewalt zurück.

Titelfoto: Andre Lucas/dpa

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