Nach grausamem Mord an junger Studentin: Richter will Todesstrafe im Live-TV

Mansoura (Ägypten) - Der brutale Mord an einer Studentin Ende Juni hat die Menschen in Ägypten schockiert. Der Täter wurde in einem Schnellprozess zum Tod verurteilt. Nun will ein Richter, dass die Hinrichtung live im Fernsehen übertragen wird. Die Zustimmung in der Bevölkerung ist groß, allerdings müssten dazu erst die Gesetze geändert werden.

Naira Ashraf wollte Flugbegleiterin werden. Doch sie wurde nur 21 Jahre alt. Naira wurde grausam ermordet, weil sie die Liebes eines jungen Mannes nicht erwiderte.
Naira Ashraf wollte Flugbegleiterin werden. Doch sie wurde nur 21 Jahre alt. Naira wurde grausam ermordet, weil sie die Liebes eines jungen Mannes nicht erwiderte.  © Montage: Twitter/HayaIbr29958650

Naira Ashraf wurde nur 21 Jahre alt. Denn weil sie seine Liebe nicht erwiderte wurde ein junger Mann zum Mörder, wie Daily Mail berichtet.

Demnach lauerte Mohamed Adel (21) der jungen Frau in den Mittagsstunden des 20. Juni nahe ihrer Universität auf, zog ein Messer und stach 19-mal auf die 21-Jährige ein.

Unzählige Menschen wurden Zeugen dieser schrecklichen Bluttat. Auch ein verstörendes Überwachungsvideo existiert. Unmittelbar nach der Tat wurde der Mann von der Polizei festgenommen.

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Sein Motiv: Naira lehnte seinen Heiratsantrag ab und blockierte ihn bei Facebook. Danach soll er die 21-Jährige wochenlang gestalkt haben.

In einem Schnellprozess wurde Nairas Mörder zum Tode verurteilt

Der Prozess gegen Mohamed Adel (21) dauerte nur wenige Stunden. Schnell stand das Urteil fest: Tod am Galgen.
Der Prozess gegen Mohamed Adel (21) dauerte nur wenige Stunden. Schnell stand das Urteil fest: Tod am Galgen.  © KHALED DESOUKI / AFP

Der grausame Mord stieß auf großes Echo in Ägypten und wurde kontrovers diskutiert. Eine Debatte über die vielen Frauenmorde im Land ist entbrannt. Der Volkszorn kochte.

Doch die ägyptische Justiz handelte schnell. Eine Woche nach der Tat begann Adels Prozess. Am 6. Juli wurde dann das Urteil gesprochen: Tod durch Hängen.

Jetzt ist das Gericht mit einer besonderen Bitte an das Parlament getreten. In einem Brief fordern die Richter die Abgeordneten auf, ein Gesetz zu ändern, sodass die Todesstrafe im Staatsfernsehen live übertragen werden kann.

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In dem Schreiben heißt es: "Die Übertragung, auch wenn sie nur zum Teil den Beginn der Vollstreckung zeigt, könnte das Ziel der Abschreckung erreichen, das durch die Übertragung der Verurteilung selbst nicht erreicht wurde."

Vollstreckung noch in diesem Jahr

Richter Bahaeldin al-Merri ist überzeugt, eine Fernsehübertragung der Urteilsvollstreckung, wäre der Schwere des Verbrechens angemessen.
Richter Bahaeldin al-Merri ist überzeugt, eine Fernsehübertragung der Urteilsvollstreckung, wäre der Schwere des Verbrechens angemessen.  © KHALED DESOUKI / AFP

Ob das Parlament dem Wunsch der Richter entspricht, ist ungewiss. Doch es wäre nicht das erste Mal, dass Todesurteile im Fernsehen übertragen werden.

Zuletzt 1998, damals wurden drei Männer live hingerichtet.

Adals Anwälte haben bereits angekündigt bis zuletzt, um das Leben ihres Mandanten zu kämpfen. Das Todesurteil soll noch in diesem Jahr vollstreckt werden.

Titelfoto: Montage: KHALED DESOUKI / AFP, Twitter/HayaIbr29958650

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