Nach Empörung über Misshandlung von Kiwi: Zoo entschuldigt sich
Miami (USA) - Selfie-Stopp im Zoo von Miami! Die Online-Petition gegen die Misshandlung von Kiwi Pāora, zeigte Wirkung. Der Tierpark entschuldigte sich und nannte die Aktion, bei der Besucher den neuseeländischen Vogel für etwa 20 Dollar (rund 18 Euro) in grellem Licht streicheln konnten, einen "riesigen Fehler".
Empörte Social-Media-Nutzer und das neuseeländische Naturschutzministerium taten sich zusammen, um Menschen für die fehlgeleitete Behandlung von Kiwis in Gefangenschaft zu sensibilisieren. Denn was auf den ersten Blick nach einem lustigen Spaß für die ganze Familie aussieht, stresst die Tiere und hat nichts mit artgerechter Haltung zu tun.
Darüber hinaus sorgte die Behandlung von Kiwi Pāora, der 2019 im Rahmen einer Leihvereinbarung mit der neuseeländischen Regierung in die USA kam, für große Empörung bei einer ganzen Nation: Denn in Neuseeland sind Kiwis heilig.
Wie das Magazin Insider berichtete, äußerte sich nun der Zoo gegenüber Radio New Zealand (RNZ) und nannte das Begegnungsprogramm, bei dem Besucher in direkten Kontakt mit den flugunfähigen Vögeln kamen, einen "riesigen Fehler".
Kommunikationsdirektor Ron Magill (63) entschuldigte sich für das Verhalten des Zoos und dafür, "eine ganze Nation beleidigt zu haben".
Er bestätigte außerdem, dass Pāora nicht länger für Unterhaltungszwecke von Besuchern gestreichelt werden darf. Der Vogel wurde in ein dunkles Gehege verlegt und muss inzwischen nicht mehr stundenlang in grellem Licht ausharren.
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Auch auf TikTok lösten Videos der Streichel-Aktionen Empörung aus
Begegnungen ohne direkten Kontakt geplant
Videoaufnahmen, die mittlerweile im ganzen Netz kursieren, zeigen, wie Besucher den Kiwi viel zu fest streicheln, als sei dieser ein robuster Hund.
Dass die Mitarbeiter im Zoo scheinbar keine Ahnung hatten, wie sie mit dem Tier umgehen sollten, gab Magill ebenfalls zu: "Der Gedanke war: 'Nun, da der Vogel frisst und sehr gesund zu sein scheint und es ihm gut geht, ist das vielleicht etwas, das wir machen könnten'", so Magill gegenüber RNZ, "wir lagen falsch."
Auf der Homepage des Zoos wurde ebenfalls ein offizielles Statement zu dem Fall veröffentlicht. Darin hieß es unter anderem: "Die von uns geäußerten Bedenken wurden sehr ernst genommen und haben zur Folge, dass die Kiwi-Begegnung ab sofort nicht mehr angeboten wird."
"Derzeit laufen Pläne, einen besonderen Lebensraum für ihn zu schaffen, der ihm weiterhin den Schutz bietet, den er braucht sowie gleichzeitig seine natürlichen Instinkte respektiert und unterstützt", schrieb der Zoo.
"Es wird so entwickelt, dass wir unseren Gästen ohne direkten Kontakt etwas über die erstaunlichen Kiwis beibringen können."
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot: TikTok/woman_entertained, RHONA WISE / AFP