Mit Ehrgeiz und Abenteuergeist zum Platz in der Geschichte: Die ersten vor Ort

Deutschland - Man muss schon aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt sein, um eine Festanstellung samt Feierabendbierchen gegen den Reiz des Unbekannten zu tauschen. Viele bezahlten derlei Übermut mit ihrem Leben, doch einige wenige schafften es, sich so unsterblich zu machen. Sie gingen dorthin, wo es nicht nur wehtat, sondern wo zuvor auch niemand anderes war.

Marco Polo wurde sogar vom Herrscher Kublai Khan empfangen.
Marco Polo wurde sogar vom Herrscher Kublai Khan empfangen.  © imago/kharbine-tapabor

Marco Polo

Ob der venezianische Kaufmannssohn auf seiner Asienreise im 13. Jahrhundert wirklich alles so erlebt hatte, wie er es später aufschreiben ließ, ist unter Historikern umstritten.

Manche Begegnung mag er ausgeschmückt haben, doch das soll selbst heutigen Pauschaltouristen mitunter passieren. Dass es Signor Polo tatsächlich über Persien und die Seidenstraße bis nach Peking und andere Teile Chinas verschlug, gilt als sicher. Für damalige Verhältnisse ein unfassbares Abenteuer.

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Dass seine Reisen bis heute die Nachwelt fesseln, "verdankt" Marco Polo einer mehrmonatigen Inhaftierung und einem Mitgefangenen.

Der nämlich drängte den Abenteurer, ihm seine Geschichte ausführlich zu erzählen - und schrieb sie auf.

China schien zu Marco Polos Zeiten unerreichbar - er gelangte trotzdem dorthin.
China schien zu Marco Polos Zeiten unerreichbar - er gelangte trotzdem dorthin.  © imago stock&people

Der höchste Berg der Welt

Edmund Hillary (l., 1919-2008) und Tenzing Norgay (1914-1986) erklommen als erste den höchsten Berg der Welt.
Edmund Hillary (l., 1919-2008) und Tenzing Norgay (1914-1986) erklommen als erste den höchsten Berg der Welt.  © picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Edmund Hillary / Tenzing Norgay

Der Neuseeländer Edmund Hillary hatte sich einen eher ruhigen Beruf ausgesucht, wie sein Vater wurde er Imker. Das Riskante hob er sich für sein Hobby auf - das Klettern und Bergsteigen in den Neuseeländischen Alpen.

Irgendwann wurden die zu klein, und Hillary zog es 1951 erstmals in den Himalaya. 1953 dann gelangen ihm und seinem Sherpa (und fortan lebenslangem Freund!) Tenzing Norgay, was noch niemandem zuvor gelungen war: die Besteigung des höchsten Bergs der Welt, also des Mount Everest (8848 Meter).

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Das war am 29. Mai 1953, Hillary war damals 33 Jahre alt, sein Partner sechs Jahre älter. Beide sind mittlerweile verstorben.

So klar und sonnig ist es am Mount Everest nur selten.
So klar und sonnig ist es am Mount Everest nur selten.  © IMAGO/ingimage

Die tiefste Stelle der Ozeane

Jacques Piccard (links) und Mitstreiter Don Walsh sind tief gesunken - im wahrsten Sinne des Wortes.
Jacques Piccard (links) und Mitstreiter Don Walsh sind tief gesunken - im wahrsten Sinne des Wortes.  © picture alliance / Everett Collection

Jacques Piccard / Don Walsh

Der Schweizer Ozeanograf Jacques Piccard (1922-2008) hatte zusammen mit seinem Vater ein Tiefseetauchgerät entwickelt, für das sich bald auch die US-Marine interessierte.

In deren Auftrag erforschte Piccard - gemeinsam mit dem Amerikaner Don Walsh (*1931) - im Januar 1960 die tiefste Stelle, die es in den Ozeanen gibt, den Marianengraben. In 10.916 Metern unter der Meeresoberfläche herrschte ein unfassbarer Druck von 1100 bar, doch U-Boot und Besatzung hielten stand.

Piccards Sohn und Enkel erforschten ebenfalls die Tiefsee, während sein Urenkel Bertrand Piccard (*1958) im Jahr 1999 die erste Nonstop-Weltumrundung mit einem Ballon schaffte.

Einmal auf den Geschmack gekommen, umrundete er den Globus 2015/16 auch mit einem Solarflugzeug (diesmal mit Zwischenstopps).

Das U-Boot Trieste wurde speziell für Tiefsee-Einsätze gebaut.
Das U-Boot Trieste wurde speziell für Tiefsee-Einsätze gebaut.  © IMAGO/ZUMA/Keystone

Das Rennen zum Südpol

Viele träumen vom Süden, doch so weit wie Roald Amundsen gehen sie dann doch lieber nicht.
Viele träumen vom Süden, doch so weit wie Roald Amundsen gehen sie dann doch lieber nicht.  © imago stock&people

Roald Amundsen

Der norwegische Seemann und Polarforscher Roald Amundsen (1872-1928) wurde vor allem für sein Rennen zum Südpol berühmt, das er sich 1911 mit dem Briten Robert Falcon Scott geliefert hatte.

Amundsen erreichte den Pol mit vier Begleitern am 14. Dezember, Scott kam erst 35 Tage später an. Scott starb auf dem Rückweg, während Amundsen überlebte - offenbar wegen besserer Planung und weil er auf Hundeschlitten statt auf Pferde gesetzt hatte.

Auch den Nordpol erforschte Amundsen, außerdem durchfuhr er die Nordwest- und Nordostpassage. 1926 überquerte er die Arktis mit einem Luftschiff und einem italienischen Partner.

Als der zwei Jahre später bei einer ähnlichen Aktion abstürzte, leitete Amundsen eine Rettungsexpedition, von der er nie zurückkehrte.

Die Mondlandungen waren Sternstunden der Menschheit. Bald könnten weitere folgen.
Die Mondlandungen waren Sternstunden der Menschheit. Bald könnten weitere folgen.  © imago/Leemage

Der erste Mensch auf dem Mond

Neil Armstrong war der erste Mann auf dem Mond - mehr geht nicht.
Neil Armstrong war der erste Mann auf dem Mond - mehr geht nicht.  © wikipedia

Neil Armstrong

Was gibt es Größeres, als der erste Mensch auf einem anderen Himmelskörper zu sein? Neil Armstrong (1930-2012) war dieses Privileg vergönnt.

Wenig deutete anfangs darauf hin, dass er mal der erste Mensch auf dem Mond werden würde. Der Sohn eines Rechnungsprüfers war auf einer Farm in Ohio aufgewachsen, zeigte sich allerdings schon früh interessiert an der Fliegerei.

Armstrong wurde Testpilot, ging zur NASA und flog im Rahmen der Mission "Gemini 8" im Frühjahr 1966 erstmals ins All. Der Flug seines Lebens begann aber am 16. Juli 1969 - es ging zum Mond. Am Abend des 20. Juli setzten Armstrong und sein Astronauten-Kollege Buzz Aldrin (93) mit der Landefähre auf der Mondoberfläche auf.

Sechs Stunden später, in den frühen Morgenstunden des 21. Juli, stieg er aus der Kapsel und betrat - ein Menschheitstraum - den Mond. Nur insgesamt zwölf Menschen, alles männliche US-Amerikaner, wurde bisher diese Ehre zuteil.

Titelfoto: IMAGO/KHARBINE-TAPABOR, Wikipedia

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