Tag der Toten: So ausgelassen feierten Millionen den "Día de los Muertos"

Mexico City - Während der Tod in Deutschland und vielen weiteren europäischen Ländern oftmals als Tabuthema angesehen wird, haben die Verstorbenen in Mexiko und anderen lateinamerikanischen Nationen ihren eigenen großen Feiertag - den "Día de los Muertos", den "Tag der Toten"!

Ob in El Salvador (l.) oder in Mexiko (r.) - der "Día de los Muertos" spielt in vielen lateinamerikanischen Ländern immer noch eine große Rolle.
Ob in El Salvador (l.) oder in Mexiko (r.) - der "Día de los Muertos" spielt in vielen lateinamerikanischen Ländern immer noch eine große Rolle.  © Fotomontage: AFP/Marvin Recinos, AFP/Enrique Castro

Nun war es wieder so weit: Vom 31. Oktober bis zum 2. November gedachten Millionen Mexikaner an einem der wichtigsten Feiertage des Landes den Verstorbenen.

Auch in anderen lateinamerikanischen Ländern wie El Salvador, Guatemala, Peru und Ecuador fanden, wie jedes Jahr, Feierlichkeiten zum "Tag der Toten" statt.

Dabei sehen die Festivitäten in jeder Region, mitunter sogar in jedem Ort, etwas anders aus - es gibt keine Regel, wie der "Día de los Muertos" zu feiern ist.

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Der Brauch entstammt altem mexikanischem Glauben. Damals nahm man an, dass die Toten zum Ende der jährlichen Erntezeit in unsere Welt zurückkehren und die Lebenden nicht etwa heimsuchen - sondern gemeinsam mit ihnen ein aufgelassenes Wiedersehen feiern.

Dieses Fest konnten nicht einmal die spanischen Eroberer und Missionare kleinschlagen und legten es stattdessen mit den Feierlichkeiten von Allerheiligen (31. Oktober) und Allerseelen (2. November) zusammen.

Gruselige Masken, aufwändige Kostüme, ausgelassene Feten: Die besten Bilder des "Día de Muertos"

Nachtschwärmer nehmen am Vorabend des "Tages der Toten" in Tonacatepeque, El Salvador, an der Parade "La Calabiuza" teil.
Nachtschwärmer nehmen am Vorabend des "Tages der Toten" in Tonacatepeque, El Salvador, an der Parade "La Calabiuza" teil.  © AFP/Marvin Recinos
Furchteinflößende Masken oder gruselig geschminkte Gesichter gehören beim "Tag der Toten" dazu.
Furchteinflößende Masken oder gruselig geschminkte Gesichter gehören beim "Tag der Toten" dazu.  © Fotomontage: AFP/Marvin Recinos
Majestätische Catrinas waren während der monumentalen Opfergabe am "Tag der Toten" auf dem Zocalo-Platz in Mexiko City zu sehen.
Majestätische Catrinas waren während der monumentalen Opfergabe am "Tag der Toten" auf dem Zocalo-Platz in Mexiko City zu sehen.  © AFP/Claudio Cruz
Friedhöfe gehören am "Día de los Muertos" zu den Orten der Feierlichkeiten.
Friedhöfe gehören am "Día de los Muertos" zu den Orten der Feierlichkeiten.  © AFP/Patricia Castellanos

Der "Tag der Toten" reicht von den Azteken bis ins moderne Mexiko

Menschen nehmen an einer "Nacht der Toten"-Feier während des "Tages der Toten" in der indigenen Gemeinde Purepecha im mexikanischen Bundesstaat Michoacan teil.
Menschen nehmen an einer "Nacht der Toten"-Feier während des "Tages der Toten" in der indigenen Gemeinde Purepecha im mexikanischen Bundesstaat Michoacan teil.  © AFP/Enrique Castro

Über Jahrhunderte hielt sich in der mexikanischen Kultur dieser feierlich-fröhliche Umgang mit dem Tod und mit den Verstorbenen. Auch wenn das Volksfest hier und da von den wesentlich kommerzielleren Halloween-Feierlichkeiten bedroht ist, feierten auch in diesem Jahr wieder Millionen Menschen den "Día de los Muertos".

In Mexiko City fand zum Beispiel schon kurz vor den offiziellen Feiertagen eine riesige Parade statt. Sogar in Los Angeles hat der "Tag der Toten" inzwischen Tradition. Bereits zum 23. Mal wurde der "Día de los Muertos" in Hollywood gefeiert.

In ganz Mexiko waren außerdem wieder einmal riesige Statuen von "La Catrina" - einer Skelett-Dame, die ihre Anfänge im Glauben der Azteken hat und als Symbol des "Tages der Toten" gilt - zu sehen.

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Auch in den USA und in Europa ist der "Día de los Muertos" inzwischen vielen ein Begriff. Das liegt nicht nur an den erstaunlichen Bildern, die jährlich um die Welt gehen, sondern auch an der popkulturellen Aufarbeitung des Themas.

So zeigte "James Bond 007: Spectre" (2015) eine riesige Parade in Mexiko City am "Tag der Toten"- diese gab es bis dahin in dieser Form allerdings gar nicht und wurde nur wegen des Agentenstreifens im darauffolgenden Jahr eingeführt. Damals sollen eine Viertelmillion Menschen teilgenommen haben.

Eine Szene des Films "Coco" (2017).
Eine Szene des Films "Coco" (2017).  © dpa/Pixar

Auch der Animationsfilm "Coco – Lebendiger als das Leben!" (2017) handelt vom "Día de los Muertos". Der Film gewann zwei Oscars und sorgte dafür, dass Millionen von Menschen auf der ganzen Welt von den Feierlichkeiten am "Tag der Toten" erfuhren.

Titelfoto: Fotomontage: AFP/Marvin Recinos, AFP/Enrique Castro

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