Hunderte Opfer vermutet: Geheime Todesranch des Kartells in Mexiko entdeckt

La Estanzuela (Mexiko) - Die Verbrechen, die sich an diesem Ort zugetragen haben, entziehen sich jedem Verständnis. Auf einer Ranch in Mexiko wurden persönliche Gegenstände und menschliche Überreste von Hunderten Kartell-Opfern gefunden.

Zwei weiße Pferde auf schwarzem Grund zieren das Tor der Izaguirre Ranch. Dahinter spielte sich der reinste Horror ab.  © ULISES RUIZ/AFP

Die Behörden sprechen von einem "Ausbildungscamp des Kartells", doch was Menschenrechtsaktivisten auf der Izaguirre Ranch im Bundesstaat Jalisco vorfanden, gleicht einem Vernichtungslager.

Auf dem Gelände, etwa 60 Kilometer westlich der zweitgrößten mexikanischen Stadt Guadalajara, wurden Hunderte Schuhe, Berge von Kleidung, Ausweise und verkohlte Leichenteile gefunden, berichtet CNN. Auch drei Öfen, die als Krematorium gedient haben könnten, wurden entdeckt. Von einem Massengrab ist die Rede.

Wie viele Menschen auf der Todesranch gewaltsam ums Leben kamen, ist noch völlig unklar. Einsatzkräfte und freiwillige Helfer sind vor Ort, sichern Spuren, suchen nach menschlichen Überresten.

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Auf der Izaguirre Ranch könnten womöglich Hunderte Menschen grausam gefoltert und ermordet worden sein. Unbestätigten Informationen zufolge wird das Objekt mit dem berüchtigten Kartell "Cártel de Jalisco Nueva Generación (CJNG)" in Verbindung gebracht.

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Die Ranch diente offenbar als Todeslager.  © ULISES RUIZ/AFP
Eine Helferin dokumentiert Gegenstände und Kleidung der Ermordeten.  © ULISES RUIZ/AFP
Kopfhörer, Spielkarten, Make-up-Verpackungen: Vor Ort wurden zahlreiche persönliche Gegenstände gefunden.  © ULISES RUIZ/AFP
Einsatzkräfte suchen nach menschlichen Überresten.  © ULISES RUIZ/AFP

Izaguirre Ranch - Mexiko unter Schock

Bereits im September 2024 wurde die mexikanische Polizei auf die Todesranch aufmerksam, stürmte das Objekt und verhaftete zehn Personen, berichtet die Zeitung El Universal. Zwei Menschen konnten damals aus den Klauen des Kartells befreit werden. Mindestens eine Leiche wurde entdeckt.

Dann gerieten die Ermittlungen ins Stocken. Erst als Freiwillige im März mit Schaufeln und Spitzhacken zur Todesranch aufbrachen, um nach Vermissten zu suchen, wurde der Fall einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Weitere Leichenteile und mehr als 200 Paar Schuhe wurden gefunden. Die Habseligkeiten der Menschen wurden inzwischen auf Fotos dokumentiert und in einer Datenbank im Internet zugänglich gemacht.

Nach Angaben der Ermittler soll es sich um ein Trainingslager für angehende Kartell-Mitglieder handeln. Auf der Izaguirre Ranch wurden die Rekruten offenbar zu gnadenlosen Killern ausgebildet, ihnen der letzte Rest Menschlichkeit ausgetrieben. Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Existenz von Aufenthaltsräumen, Badezimmern, einer Küche und einem Schießstand.

Die Kartelle haben Mexiko fest im Griff, sorgen mit Entführungen und hemmungslosen Morden für Angst und Schrecken. Mehr als 120.000 Menschen gelten als vermisst.

Zuletzt sorgte ein brutales Verbrechen für Schlagzeilen, als die Leichen von neun ermordeten Studenten in einem Auto gefunden wurden. Zuvor wurde eine weitere Vernichtungsstätte im Bundesstaat Tamaulipas entdeckt.

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