Razzia gegen Sohn von Drogenboss El Chapo: "Im Zimmer der Tochter lag blutgetränktes Bettzeug"
Culiacán (Mexiko) - Im Haus von El Chapos (66) Sohn Ovidio Guzmán (33) lieferte sich das Sinaloa-Kartell eine blutige Schlacht mit der mexikanischen Polizei. Einem Journalisten gelang es, das Versteck des Drogenbarons zu filmen.
Überall Blut und Patronenhülsen: Was der mexikanische Journalist Luis Chaparro im Haus von Ovidio Guzmán vorfand, ließ ihn erschaudern.
Wie Daily Star berichtete, wurde das Anwesen im Nordwesten Mexikos Anfang Januar zum Schauplatz einer unangekündigten Razzia der Polizei. Dabei sei es zum Schusswechsel gekommen.
"Überall lagen Kugeln. Drinnen war es wie in einem Kriegsgebiet. Ich bin überall in klebriges Blut getreten", sagte Chaparro.
Der Journalist ging auch in das Zimmer von Guzmáns Tochter, wo er "blutgetränktes Bettzeug und klirrende 50-Kaliber-Geschosshülsen" erblickte. In einem Interview berichtete er von seinen Erfahrungen.
"Ich bekam all diese Berichte und dachte, dass sie wahrscheinlich eine Operation gegen jemand Großes durchführen würden, aber ich hätte nie gedacht, dass sie gegen einen der Söhne von El Chapo vorgehen würden", so Chaparro.
Sohn von Drogenbaron El Chapo lebte auf einer hochmodernen Ranch
Erst als Chaparro einen weiteren Hinweis erhielt, wurde ihm klar, wie groß die Geschichte sein würde. Er fuhr fort: "Ich wusste, dass Jesus Maria die Stadt ist, in der sich Ovidio Guzmán versteckt hielt."
"Er hat eine Ranch, ein schönes Haus ... es ist ein hochmodernes Anwesen in dieser sehr verarmten Gegend", so der Journalist.
Als Chaparro in der Stadt ankam, war das Feuergefecht noch in vollem Gange. Die Kartelltruppen versuchten, sich mit gepanzerten Geländewagen einen Weg durch die Polizeiabsperrung zu bahnen.
Der Mexikaner machte sich auf den Weg zu Guzmáns Haus außerhalb von Culiacán: "Da waren verbrannte Lastwagen, verbrannte Busse, überall Handgranaten ... es war ein Kriegsgebiet da oben."
An der Ranch traf Chaparro schließlich die frühere Ehefrau von El Chapo, Griselda López Pérez (64). Diese forderte ihn jedoch nur wütend auf, mit dem Filmen aufzuhören und "sich zu verpissen". Ihr Sohn war da bereits von der Polizei festgenommen worden.
Durch ein Loch in der Hauswand gelang es dem Journalisten schließlich, in das Haus einzudringen und seine außergewöhnlichen Aufnahmen im Versteck des Drogenbosses zu machen.
Titelfoto: Uncredited/CEPROPIE/AP/dpa