Eskalation nach Festnahme von El-Chapo-Sohn: 29 Tote!

Mexiko - Bei der Festnahme eines Sohnes des berüchtigten Drogenbosses Joaquín "El Chapo" Guzmán in Mexiko sind nach Regierungsangaben 29 Menschen getötet worden.

Nach der Festnahme kam es zu heftigen Feuergefechten.
Nach der Festnahme kam es zu heftigen Feuergefechten.  © Juan Carlos CRUZ / AFP

Bei den Todesopfern handele es sich um zehn Militärangehörige und 19 "Gesetzesbrecher", sagte Verteidigungsminister Luis Cresencio Sandoval am Freitag.

Ovidio Guzmán war am Donnerstag im Norden Mexikos verhaftet worden, anschließend hatten sich mutmaßliche Mitglieder von Guzmáns Drogenkartell heftige Feuergefechte mit Sicherheitskräften geliefert.

Kriminelle stellten in der Stadt Culiacán Busse und Lastwagen auf den Straßen quer und steckten die Fahrzeuge in Brand, wie am Donnerstag im Fernsehen zu sehen war. Zahlreiche Schüsse waren zu hören.

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Bewaffnete hätten unter anderem den Flughafen und eine Kaserne angegriffen, sagte Verteidigungsminister Luis Cresencio Sandoval. Angesichts der Auseinandersetzungen rief Gouverneur Rubén Rocha Moya die Menschen in Sinaloa auf, in ihren Häusern zu bleiben.

Schulen, öffentliche Gebäude und der Flughafen von Culiacán wurden geschlossen. Die US-Botschaft in Mexiko riet von Reisen nach Sinaloa ab.

Am Abend wurde bekannt, dass Guzmán vorerst nicht an die USA ausgeliefert werden kann. Alle Verfahren zur Auslieferungen seien bis auf Weiteres einzustellen, urteilte ein Bundesrichter am Freitag auf Antrag der Anwälte des 32-Jährigen.

Familie El Chapo in Drogen-Geschäfte verwickelt

Ovidio Guzman Lopez wurde bereits 2019 festgenommen, später aber wieder freigelassen. (Archivbild)
Ovidio Guzman Lopez wurde bereits 2019 festgenommen, später aber wieder freigelassen. (Archivbild)  © Uncredited/CEPROPIE/AP/dpa

Guzmán hatte nach der Festnahme seines Vaters einen Teil des Sinaloa-Kartells übernommen und galt als einer der wichtigsten Händler der Droge Fentanyl in dem lateinamerikanischen Land.

Gemeinsam mit seinen Brüdern lieferte er sich immer wieder Auseinandersetzungen mit anderen Gruppen innerhalb des Sinaloa-Kartells.

Er war 2019 bereits einmal festgenommen, später auf Anordnung von Präsident Andrés Manuel López Obrador aber wieder freigelassen worden, um schwere Kämpfe zwischen Kriminellen und Sicherheitskräften zu stoppen.

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Nach Einschätzung der US-Behörden betreibt er eine Reihe von Labors zu Herstellung von Methamphetamin und stellt dort pro Monat zwischen 1,5 und 2,5 Tonnen der Droge her. Zudem soll er Morde an Informanten, Rivalen und einem Sänger, der nicht auf seiner Hochzeit singen wollte, angeordnet haben.

Sein Vater "El Chapo" war einer der mächtigen Drogenhändler der Welt. Der frühere Chef des Sinaloa-Kartells schmuggelte tonnenweise Kokain und Heroin in die USA und verdiente damit Milliarden. Zudem soll er für bis zu 3000 Morde verantwortlich gewesen sein. Zweimal brach er aus Hochsicherheitsgefängnissen in Mexiko aus. Nach seiner letzten Festnahme wurde er in die USA ausgeliefert und dort zu lebenslanger Haft verurteilt.

Titelfoto: Juan Carlos CRUZ / AFP

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