Massiver Stromausfall in Spanien und Portugal: Laut EU-Ratspräsident kein Cyberangriff

Von Michael Kieffer, Juliane Rodust, Laura Almanza Vollert, Jan-Uwe Ronneburger, Rachel Boßmeyer, Philipp Znidar und Marek Majewsky

Madrid/Barcelona (Spanien) - Ausgefallene Ampeln, stehende Züge und ein abgebrochenes Tennisturnier: Ein massiver Stromausfall hat die Iberische Halbinsel am Montagmittag erfasst. Millionen Menschen waren in weiten Teilen Spaniens und Portugals auf dem Festland von dem Blackout betroffen.

In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon überprüfen die Menschen ihre Handys während des Stromausfalls.  © Armando Franca/AP/dpa

Die gute Nachricht: Die Versorgung sei inzwischen in mehreren Gebieten im Norden, Süden und Westen der Halbinsel wieder gesichert, meldete der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica auf der Plattform X.

Regionen wie Katalonien, Aragonien, Baskenland, Galicien, Asturien, Navarra und Kastilien sind demnach wieder versorgt.

Die komplette Wiederherstellung der Stromversorgung im spanischen Stromnetz könnte allerdings noch zwischen sechs und zehn Stunden dauern, zitierte die spanische Zeitung "El País" einen Sprecher des Stromnetzbetreibers Red Electrica.

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Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez hat "El País" zufolge eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates einberufen.

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EU-Ratspräsident: Kein Hinweis auf Cyberangriff

Menschen versuchen, einen überfüllten Bus zu besteigen, nachdem die U-Bahn nach einem Stromausfall nicht mehr fährt.  © Armando Franca/AP/dpa

Nach der Ursache werde gesucht. Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit hatte laut "El País" mitgeteilt, es untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte.

Nach Angaben von EU-Ratspräsident António Costa gibt es derzeit allerdings keinen Hinweis auf einen Cyberangriff. Die EU-Kommission befasste sich mit dem großflächigen Stromausfall.

"Die Kommission wird die Situation weiter beobachten und dafür sorgen, dass ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten stattfindet", teilte die Behörde in Brüssel mit.

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Reporterinnen und Reporter der Deutschen Presse-Agentur meldeten sowohl aus Madrid als auch aus Barcelona, dass es am Montagmittag keinen Strom gab.

Im ganzen Land seien der Betrieb der Infrastruktur und des Mobilfunks sowie der Verkehr beeinträchtigt, schrieb die spanische Zeitung "El País": Ampeln und Aufzüge an Bahnhöfen, in Flughäfen und in anderen Gebäuden seien ausgefallen.

Menschen mussten aus U-Bahntunneln und Fahrstühlen gerettet werden. Krankenhäuser waren dank des Einsatzes von Generatoren nach Angaben von Spaniens Gesundheitsministerium nicht betroffen.

Züge stehen, Ampeln ausgefallen

Der massive Stromausfall in weiten Teilen Spaniens hat auch das Geschehen beim Tennis-Turnier in Madrid beeinträchtigt.  © Bernat Armangue/AP/dpa

Der Verkehr und Transport auf der südeuropäischen Halbinsel war in weiten Teilen gestört.

Nach Angaben der spanischen Eisenbahngesellschaft Renfe war um 12.30 Uhr (Ortszeit) das "gesamte nationale Stromnetz" ausgefallen - an allen Bahnhöfen seien die Züge stehen geblieben und nicht abgefahren.

Eine Wiederaufnahme des Mittel- und Fernverkehrs ist derzeit nicht absehbar, teilte der spanische Verkehrsminister Óscar Puente auf der Plattform X mit.

Auch das Nachbarland Portugal erlebte einen weitreichenden Blackout, vom Norden bis in den Süden des Landes, berichtete der Sender RTP. Portugals Verteidigungsminister Nuno Melo rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.

Frankreich war zwischenzeitlich vom Blackout betroffen. Der Stromnetzbetreiber RTE schrieb, dass Haushalte im französischen Teil des Baskenlandes einige Minuten lang ohne Strom waren. Die Versorgung sei aber wiederhergestellt worden.

Erstmeldung von 13.47 Uhr, zuletzt aktualisiert um 19.38 Uhr.

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