Massiver Stromausfall: Blackout in Spanien und Portugal sorgt für Chaos

Von Michael Kieffer, Juliane Rodust, Laura Almanza Vollert, Jan-Uwe Ronneburger, Rachel Boßmeyer und Marek Majewsky

Madrid/Barcelona (Spanien) - Ein massiver Stromausfall hat die Iberische Halbinsel am Montagmittag erfasst. Betroffen waren weite Teile Spaniens und Portugals auf dem Festland.

In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon überprüfen die Menschen ihre Handys während des Stromausfalls.
In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon überprüfen die Menschen ihre Handys während des Stromausfalls.  © Armando Franca/AP/dpa

Man habe mit einer Wiederherstellung der Versorgung im Norden und Süden begonnen, meldete der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica auf der Plattform X. Nach der Ursache werde gesucht.

Reporterinnen und Reporter der Deutschen Presse-Agentur meldeten sowohl aus Madrid als auch aus Barcelona, dass es am Montagmittag keinen Strom gab.

Im ganzen Land seien der Betrieb der Infrastruktur und des Mobilfunks sowie der Verkehr beeinträchtigt, schrieb die spanische Zeitung "El País": Ampeln und Aufzüge an Bahnhöfen, in Flughäfen und in anderen Gebäuden seien ausgefallen.

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Dank des Einsatzes von Generatoren waren die Krankenhäuser nach Angaben von Spaniens Gesundheitsministerium nicht betroffen. Wegen des Stromausfalls musste das Masters-1000-Tennisturnier in Madrid unterbrochen werden.

Züge stehen, Ampeln ausgefallen

Menschen versuchen, einen überfüllten Bus zu besteigen, nachdem die U-Bahn nach einem Stromausfall nicht mehr fährt.
Menschen versuchen, einen überfüllten Bus zu besteigen, nachdem die U-Bahn nach einem Stromausfall nicht mehr fährt.  © Armando Franca/AP/dpa

Der Verkehr und Transport auf der südeuropäischen Halbinsel war in weiten Teilen gestört. Nach Angaben der spanischen Eisenbahngesellschaft Renfe war um 12.30 Uhr (Ortszeit) das "gesamte nationale Stromnetz" ausgefallen - an allen Bahnhöfen seien die Züge stehen geblieben und nicht abgefahren.

Auch Spaniens Flughafenbetreiber Aena meldete "Zwischenfälle" wegen des Blackouts. Notfallgeneratoren seien aktiv. Passagiere sollten sich mit Fragen an ihre jeweilige Fluggesellschaft wenden, da es möglicherweise Probleme bei der Weiterreise am Boden gebe.

Der spanischen Zeitung "El País" zufolge beschränkte sich der massive Blackout auf das Festland. Demnach berichteten Reporter, dass die zum Land gehörenden Inselgruppen Kanaren und Balearen nicht betroffen seien.

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Auch das Nachbarland Portugal erlebte einen weitreichenden Blackout, vom Norden bis in den Süden des Landes, berichtete der Sender RTP.

Hackerangriff nicht ausgeschlossen

Der massive Stromausfall in weiten Teilen Spaniens hat auch das Geschehen beim Tennis-Turnier in Madrid beeinträchtigt.
Der massive Stromausfall in weiten Teilen Spaniens hat auch das Geschehen beim Tennis-Turnier in Madrid beeinträchtigt.  © Bernat Armangue/AP/dpa

Im in den Pyrenäen gelegenen Kleinstaat Andorra dauerte der Stromausfall dagegen nur wenige Sekunden, meldete dessen Energieversorger FEDA auf X.

Der Ausfall sei auf spanischer Seite verursacht worden und die Elektrizität dank der "automatischen Wiederverbindung mit der aus Frankreich kommenden Leitung" umgehend wiederhergestellt worden.

Auch Frankreich war zwischenzeitlich vom Blackout betroffen. Der Stromnetzbetreiber RTE schrieb, dass Haushalte im französischen Teil des Baskenlandes einige Minuten lang ohne Strom waren. Die Versorgung sei aber wiederhergestellt worden.

Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte, schrieb "El País".

Die EU-Kommission befasste sich mit dem großflächigen Stromausfall. "Die Kommission wird die Situation weiter beobachten und dafür sorgen, dass ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten stattfindet", teilte die Behörde in Brüssel mit.

Erstmeldung von 13.47 Uhr, zuletzt aktualisiert um 15.33 Uhr.

Titelfoto: Bernat Armangue/AP/dpa

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