Mann verliert Hand und beide Beine: Was er jetzt vorhat, ist Abenteuer pur
Doncaster (England) - In 80 Tagen um die Welt? Nicht ganz. Doch was Craig Wood vorhat, ist mindestens genauso abenteuerlich. Der 33-Jährige will als erster Dreifachamputierter allein mit seinem Boot über den Pazifik segeln und damit beweisen, wozu Menschen mit Behinderung fähig sind.
Schon immer liebte Wood das Segeln und die weite See. Doch ein Einsatz in Afghanistan kostete den Ex-Soldaten beide Beine und eine Hand, sodass er sein geliebtes Hobby zunächst aufgeben musste.
"Drei Monate war ich auf meinem ersten Einsatz in Afghanistan, als sich mein Leben schlagartig und für immer änderte", schreibt Wood auf der Spendenseite Crowdfunder.
Bei einer Sprengsatzexplosion vor 15 Jahren zog sich der damals 18-Jährige schwere Verletzungen zu. "Mein Gesicht war von Granatsplittern zerfetzt", beschreibt er das grauenhafte Drama.
14 Tage lang lag der Brite im künstlichen Koma, es folgten zahlreiche Operationen. Erst nach acht Monaten konnte er wieder laufen. Viereinhalb Jahre war Wood in Rehabilitation.
Aufgeben war jedoch nie eine Option.
Als Wood nach Hause kam, stürzte er sich direkt auf sein größtes Hobby: das Segeln. "Es war Eskapismus und Freiheit und gab mir schließlich einen Grund, weiterzuleben."
Craig Wood will Spenden sammeln
Heute lebt er mit seiner Frau Renata und den gemeinsamen zwei Kindern die meiste Zeit des Jahres auf seinem Boot Sirius II.
Nun startet Wood in sein nächstes großes Abenteuer: Mit seinem 12,5 langen Katamaran will er von La Paz (Mexiko) nach Yokohama (Japan) über den Pazifik segeln.
Das Ganze soll Anfang 2025 losgehen. 80 Tage soll die 11.000 Kilometer lange Reise dauern. Ein einziger Stopp sei auf Hawaii geplant, wo er seine Vorräte auffüllen will.
Wer das Abenteuer verfolgen möchte, der bekommt auf YouTube regelmäßige Updates.
Mit dem Rekordversuch will der leidenschaftliche Segler umgerechnet 59.000 Euro sammeln und diese an Organisationen spenden, die sich für verletzte Soldaten einsetzen.
Titelfoto: Gareth Davies/PA Media/dpa