Mann überlebt Haiangriff, verliert Arm und Bein: So denkt er jetzt über die wilden Tiere

Sydney (Australien) - Paul de Gelder (45) war Kampfschwimmer bei der australischen Marine, doch dann veränderte ein Haiangriff alles: Paul verlor einen Arm und ein Bein. Doch er gab nicht auf. Heute füllt er Hallen als Motivationsredner, dreht Dokus über Haie und will die Menschen für den Schutz dieser einzigartigen Tiere begeistern.

Früher war Paul Marinesoldat, heute dreht er Tierdokus.
Früher war Paul Marinesoldat, heute dreht er Tierdokus.  © Montage: Instagram/Paul de Gelder

Unlängst erzählte Paul der Daily Mail, wie es wirklich ist, von einem 3 Meter langen und 350 Kilogramm schwerem Bullenhai angegriffen zu werden und das Blutbad zu überleben.

An jenem Tag im Februar 2009 nahm der Kampfschwimmer im Hafen von Sydney an einer Übung teil.

Plötzlich packte ihn der Hai, und biss in sein rechtes Bein. "Ab da übernahm mein Kampfinstinkt", so Paul. "Wie jeder Schuljunge weiß, wenn dich ein Hai angreift, schlag ihm ins Auge." Doch das ging nicht: "Meine rechte Hand war mit den Zähnen an mein Bein gepinnt."

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"Mit meiner linken Hand holte ich zum Gegenangriff aus, da fing der Hai mich an wie ein Spielzeug zu schütteln."

Der Bullenhai ließ nicht ab - seine Zähne bohrten sich durch Fleisch und Knochen. "Der größte Schmerz, den man sich vorstellen kann, überkam mich. Ich hörte auf zu kämpfen."

Der erfahrene Schwimmer verschluckte viel Wasser, überall war Blut, dann zog ihn der Hai unter Wasser: "Jetzt war ich mir wirklich sicher, dass ich sterben würde."

Wie durch ein Wunder überlebte Paul de Gelder die Begegnung mit dem Hai

Seine Begegnung mit dem Hai hält Paul nicht davon ab, mit diesen faszinierenden Tieren zu tauchen - ohne Käfig und Schutz versteht sich. Auch seine Prothesen stoppen ihn nicht.
Seine Begegnung mit dem Hai hält Paul nicht davon ab, mit diesen faszinierenden Tieren zu tauchen - ohne Käfig und Schutz versteht sich. Auch seine Prothesen stoppen ihn nicht.  © Instagram/Paul de Gelder

Doch wie durch ein Wunder ließ der Hai von ihm ab. "Ich werde es nie verstehen, warum er mich gehen ließ. Vielleicht hatte er genug von meinem Fleisch gekostet, um zu wissen, dass ich nicht seine übliche Mahlzeit war. Was auch immer der Grund war, es ließ seinen Griff los und stürzte sich auf eine vertrautere Beute."

Der Angriff dauerte nur wenige Sekunden. Pauls Kameraden waren ganz in der Nähe. Der Horror stand ihnen ins Gesicht geschrieben, erzählt er. "Ich tat, was Soldaten tun, und riss einen Witz. Dann schloss ich meine Augen und bereitete mich darauf vor, zu verbluten."

Doch Paul starb nicht, er überlebte den Haiangriff. "Dass ich überlebte, verdanke ich dem Mut und dem schnellen Denken meiner Jungs."

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Ein anderer Kampfschwimmer hielt Paul mit seinen Fingern die offene Arterie zu, bis sie ihn wieder an Land gebracht hatten. Ab da übernahm ein "Bataillon von Ärzten, Krankenschwestern, Armee-Angehörigen und Blutspendern".

Gemeinsam retteten sie sein Leben, wie sich Paul dankend erinnert.

Paul ist sich sicher, der Hai hatte es nicht auf Menschen abgesehen. Es war eine Kombination aus Lichtverhältnissen, der Farbe des Wassers und dem Geräusch seiner Taucherflossen, die dazu führten, dass der Bullenhai ihn für Beute hielt.
Paul ist sich sicher, der Hai hatte es nicht auf Menschen abgesehen. Es war eine Kombination aus Lichtverhältnissen, der Farbe des Wassers und dem Geräusch seiner Taucherflossen, die dazu führten, dass der Bullenhai ihn für Beute hielt.  © Instagram/Paul de Gelder

Paul überkam viele Widrigkeiten, heute setzt er sich für den Haischutz ein

Trotz aller Widrigkeiten: Paul macht das beste aus seinem neuen Leben.
Trotz aller Widrigkeiten: Paul macht das beste aus seinem neuen Leben.  © Montage: Instagram/Paul de Gelder

Bei dem Haiangriff verlor Paul sein rechtes Bein und seinen rechten Arm. Doch er überlebte, wollte so schnell wie möglich wieder zurück zu seiner Kampfschwimmer-Einheit und trainierte hart - schwamm sogar wieder in der Bucht von Sydney, wo der Hai fast sein Leben beendete.

"Ich bestand jeden Test, den sie mir vorlegten, und qualifizierte mich erneut als Minentaucher." Doch die Navy sagte "Nein".

Paul dachte viel nach, über sich und über den Hai. "Ich wollte mehr über die Kreatur erfahren, die mein Leben verändert hatte, und je mehr ich erfuhr, desto mehr wurde mir klar, wie sehr wir - als Menschen - ihr Leben verändern."

Heute setzt sich Paul für den Schutz dieser faszinierenden Tiere ein, dreht TV-Dokus über Haie und hält Vorträge über das Überwinden von Widrigkeiten.

"Ich bin immer noch hier und habe seit dem Angriff keine Gliedmaßen mehr verloren", sagt der 45-Jährige heute, "Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es den Haien genauso gut geht wie mir." Doch ihr Lebensraum ist bedroht.

Paul hat eine ganz klare Meinung: "Mit Ausnahme von Schiffbrüchigen halten sich fast alle Opfer von Haiangriffen freiwillig im Wasser auf, weil das Meer ein magischer Ort ist, den wir lieben. Haie sind Teil dieser Magie, und wir müssen immer daran denken, dass wir bei ihnen zu Gast sind."

Titelfoto: Montage: Instagram/Paul de Gelder

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