Zwei Jahre nach Ballermann-Brand: Jetzt sprechen die Kegelbrüder
Palma de Mallorca - Genau zwei Jahre ist es her, dass es in der Kneipe "Why not?" an der Playa de Palma zu einem aufsehenerregenden Brand kam. Noch immer stehen die "Kegelbrüder" unter Verdacht. Jetzt haben sie sich nach langer Zeit wieder zu Wort gemeldet.
"Das Verfahren läuft nun seit zwei Jahren, das ist, wenn man selbst betroffen ist, eine sehr lange Zeit", teilten die Hobbykegler in einer am Freitag von den Anwälten verbreiteten Erklärung, die der Deutschen Presseagentur vorliegt, mit.
Die 13-köpfige Gruppe aus dem Münsterland soll am 20. Mai kurz nach ihrer Ankunft auf der spanischen Mittelmeerinsel den Brand verursacht haben.
Von den Balkonen ihrer Hotelzimmer sollen die jungen Männer brennende Zigaretten und Alkohol auf das Schilfdach der Terrasse der Bar geworfen haben. Bei dem Brand wurden auch ein Bordell, eine Privatwohnung und Teile des angrenzenden Hotels beschädigt.
Doch die Kegelbrüder beteuern bis heute ihre Unschuld.
Sie bestätigen, nach dem Brand das Hotel zuerst verlassen zu haben und später zurückgekehrt zu sein: "Nachdem wir andere Hotelgäste gewarnt und den Feueralarm im Hotel ausgelöst hatten, haben wir uns zunächst zum nahegelegenen Strand begeben und sind dann gemeinsam zurückgelaufen. Vorher hatte einer von uns noch dabei geholfen, den Straßenverkehr von dem brennenden Hotel abzuleiten."
Urlauber stehen Ermittlungen "positiv" gegenüber
Bereits einen Tag nach dem Vorfall wurde einer der Hobbykegler freigelassen, vier weitere konnten das Gefängnis auf Kaution nach zweieinhalb Wochen wieder verlassen. Die restlichen acht Männer durften erst nach zwei Monaten U-Haft wieder nach Hause fliegen.
Die Gruppe habe sich seitdem aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. "Es ist doch klar, dass wir uns immer wieder mit dem aktuellen Verfahrensstand und den prozessualen Entwicklungen beschäftigen", hieß es.
Obwohl noch viele Fragen offen sind, versuchen sie, "den weiteren Ermittlungen positiv gegenüberzustehen".
"Je mehr Details geklärt werden, desto mehr wird dies zu unserer Entlastung beitragen", so die Urlauber.
Titelfoto: Helmut P. Etzkorn/dpa