Zwangs-Prostitution am Ballermann: Wurde Party-Sängerin Isi Glück von RTL hinters Licht geführt?
Mallorca/Hamburg - Seit geraumer Zeit begleitete RTL die Ballermann-Sängerin Isi Glück (31, "Knicklicht") für einen Beitrag. Dass die Dreharbeiten wohl für eine investigative Dokumentation zum Thema Zwangsprostitution auf Mallorca genutzt werden sollten, war der 31-Jährigen offenbar nicht bewusst. Bis jetzt.
Der "Kölner Express" berichtet über das neue RTL-Format "Felix Hutt deckt auf", beziehungsweise über die erste Folge "Rauschgift, Rotlicht, Rocker: Der kriminelle Kampf um unsere Lieblingsinsel Mallorca".
"Zwangsprostituierte, verzweifelte Junkies und Straßenverkäufer und abgezockte Rocker: Mallorca, der Deutschen liebste Ferieninsel, kennt viele Schattenseiten, wenn man hinter die vordergründige Urlaubskulisse blickt", schrieb der Express auf Facebook.
Dazu teilte die Social Media-Redaktion ein Bild von Isi Glück samt Tänzerinnen im Mega Park. Was für ein Eindruck bei den Lesern durch diese unglückliche Bild-Text-Schere entstehen könnte, ist auch der Party-Schlagersängerin klar. Sie wird mit der Thematik des Artikels automatisch in Verbindung gebracht.
Das wollte die Blondine selbstverständlich nicht auf sich sitzen lassen, wehrte sich in ihrer Instagram-Story und klärte ihre rund 207.000 Follower über die Hintergründe auf.
"Können ja alle recherchieren und ermitteln und investigativ sein, soviel sie wollen, bei mir werden sie keine schmutzigen Sachen finden", so die 31-Jährige. Ebenso wenig wie im Megapark, ist sich die Blondine sicher.
"Wenn ihr auf der Insel irgendwo, irgendwas von Zwangsprostitution da recherchiert habt und rausgefunden habt - schön und gut. Aber bringt das bitte nicht mit mir in Verbindung."
Isi Glück auf Instagram
Hat RTL Isi Glück unter falschem Vorwand mit Kameras begleitet?
Dass die Dreharbeiten mit ihr wohl ebenfalls für die investigative Dokumentation genutzt werden sollten, wusste Isi angeblich nicht.
Kurz vor der Produktion habe sie noch eine Sprachnachricht an die verantwortliche Redaktion geschickt und nachgefragt, ob es einen Zusammenhang mit einer Dokumentation über Drogen/Mafia/Zwangsproduktion/"König von Palma" am Ballermann geben würde, wie eine Sprachnachricht der Sängerin beweist. Die Antwort der Redakteure blieb Isi ihren Followern allerdings schuldig.
Inzwischen wurde das Bild auf Facebook ausgetauscht. "Nichtsdestotrotz wurde ich natürlich unter total falschem Vorwand zu dieser Doku begleitet", ist sich die 31-Jährige sicher.
Was bei dem Beitrag genau herauskommen ist, wisse sie nicht. "Ich bin natürlich sehr abgefuckt darüber und bin da gerade auch im Hintergrund dran und gucke, was ich da rechtlich machen kann. (...) Scheiße sowas."
Dazu sei gesagt: In der RTL-Ankündigung wird Isi Glück nicht erwähnt. Der Megapark-Besitzer Bartolomé Cursach - 2017 wegen Korruption verhaftet - hingegen schon. Heute ist Isis Ehemann Carlos Lucio Chef des Touristenmagnet.
Aktualisiert am 28. August, um 23.56 Uhr.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/isi_glueck