Fäkalienalarm auf Mallorca: Badegäste unwissend im Wasser

Port de Sóller - Wer nicht sofort an Alkoholexzesse denkt, wenn er Mallorca hört, der denkt wahrscheinlich an schöne Strände und einen gemütlichen Badeurlaub. Doch im Badeort Port de Sóller war das Wasser eine Gefahr für die Gesundheit - und das wurde von den Behörden auch noch verschwiegen.

Mallorcas geschützte Buchten, wie Caló des Moro, ziehen immer wieder viele Badegäste an. So auch in Port de Sóller, wo es zu der gefährlichen Verunreinigung kam.
Mallorcas geschützte Buchten, wie Caló des Moro, ziehen immer wieder viele Badegäste an. So auch in Port de Sóller, wo es zu der gefährlichen Verunreinigung kam.  © 123rf/markusbeck

Ganze 20 Hotels sowie 60 Restaurants und Bars befinden sich in der Stadt, die gerade mal 3000 Einwohner zählt, wie "watson" schreibt.

Die Touristen wollen sich aber vor allem auch an den Stränden und im Wasser aufhalten, aber genau da lag das Problem. Das Wasser in der Bucht war nämlich tagelang verunreinigt, ohne dass es dazu eine Mitteilung gab.

Diese Verunreinigungen des Meeres sollen bereits seit Längerem ein wichtiges Thema sein, schreibt "watson" unter Bezug auf die "Mallorca Zeitung".

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Schon wochenlang soll die linke Oppositionspartei Més per Sóller auf die bedenklichen Zustände hingewiesen haben.

Bei Routineproben bewahrheitete sich der Verdacht. Wissenschaftler stellten fest, dass das Wasser mit gesundheitsschädlichen Elementen kontaminiert ist. Daraufhin alarmierte die Gesundheitsbehörde die Gemeindeverwaltung, aber die entschied sich anscheinend dazu, zu schweigen.

Luxusyachten sollen Schuld sein

Bei einer routinemäßigen Wasserprobe stellte sich heraus, dass das Wasser kontaminiert war. (Symbolbild)
Bei einer routinemäßigen Wasserprobe stellte sich heraus, dass das Wasser kontaminiert war. (Symbolbild)  © Moritz Frankenberg/dpa

An den zwei darauffolgenden Tagen konnte man weiterhin Menschen beobachten, die ahnungslos im Wasser schwammen.

"watson" berichtet, dass sich laut einer Recherche von "Dario de Mallorca" später herausstellte, dass niemand die Bevölkerung gewarnt oder an eine Sperrung der Badestellen gedacht hatte.

Warum man die Öffentlichkeit nicht gewarnt hatte, dazu gibt es keinerlei Informationen.

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Nochmal zwei Tage später befanden sich die Werte dann wieder innerhalb des gesetzlichen Rahmens. In einem Bericht wird auch die Ursache für die ekelerregende Verunreinigung benannt.

Man könne das Ganze auf Luxusyachten zurückführen. Zu dieser Zeit befinden sich an der Westküste zahlreiche der Privatboote, und die lassen ihre menschlichen Ausscheidungen ungefiltert zu Wasser.

Titelfoto: 123rf/markusbeck

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