Nach Terrassen-Einsturz mit vier Toten auf Mallorca: Bürgermeister hat Schock-Nachricht!
Palma (Mallorca) - Beim Einsturz eines Restaurants am Ballermann starben am vergangenen Donnerstag vier Menschen, darunter zwei deutsche Urlauberinnen. Jetzt hat der Bürgermeister von Mallorcas Hauptstadt eine Schock-Nachricht bekannt gegeben.
Die Besitzer hatten demnach keine Betriebslizenz für die Balkonterrasse.
Die vorläufigen Ergebnisse der Ermittlungen hätten ergeben, dass die Nutzung des ersten Stockwerks des Medusa Beach Club illegal gewesen sei, sagte Palmas Bürgermeister Jaime Martínez (53) am heutigen Dienstag vor Journalisten.
Das Rathaus wolle der Polizei und der Staatsanwaltschaft die Erkenntnisse zukommen lassen und bei einem möglichen Gerichtsprozess als Nebenkläger auftreten, so Martínez. "Gesetze sind da, um befolgt zu werden. Man darf keine illegalen Bauarbeiten machen oder Veranstaltungen ohne Genehmigung."
Die ersten Ermittlungen hätten ergeben, dass eine zu große Belastung der illegal gebauten und als nicht begehbar eingestuften Terrasse zum Einsturz geführt habe.
Rathauschef kündigt strengere Kontrollen an
"Wir gehen davon aus, dass sich zum Unfallzeitpunkt 21 Personen im ersten Stock befanden", erklärte Martínez.
Zwölf niederländische Gäste des Lokals sollen nach den Erkenntnissen der Behörden vor dem Unglück Tische zur Terrasse getragen und zusammengestellt haben. Das habe wohl zum Zusammenbruch beigetragen.
Gegen das Lokal habe man bereits lange vor dem Einsturz wegen Umbauarbeiten, die trotz eines Ablehnungsbescheides durchgeführt worden seien, ein Verfahren eröffnet.
Zur Schuldfrage sagte der Bürgermeister, für die Stadt sei es unmöglich, alle 5000 Restaurants und Lokale zu kontrollieren. Er kündigte an, im Sommer werde es an unter anderem an der Playa strenge Kontrollen geben. Das Rathaus verfüge dafür über zehn Inspekteure.
Unter den 14 Verletzten, die nach dem Unglück in Krankenhäuser gebracht worden waren, darunter mehrheitlich Niederländer, seien auch drei Deutsche gewesen, sagte Martínez: "Stand jetzt befindet sich noch eine Person im Krankenhaus. Allerdings schon auf der normalen Station."
Titelfoto: Jaime Reina/AFP