Schluss mit Mallorca-Tourismus? Einheimische fleht: "Hört bitte auf!"
Palma - Mallorca, die Lieblings-Insel der Deutschen, ist bei Urlaubern gefragt wie eh und je: Doch nicht nur Ballermann-Touristen strömen Jahr für Jahr auf die Balearen-Insel, auch Natur-Liebhaber zieht es in die wunderschönen Buchten, die die mallorquinische Landschaft zu bieten hat. Einer Einheimischen passt das gar nicht!
"Hört bitte auf, Videos über Mallorca zu machen", forderte eine spanische TikTokerin, die vom Menschenauflauf in ihrer Heimat die Nase gestrichen voll zu haben scheint.
Denn immer mehr Urlauber teilen auf ihren Social-Media-Profilen Eindrücke von ihrem Besuch auf der Balearen-Insel, indem sie andere Nutzer in kurzen Clips mit Reise-Empfehlungen zu den schönsten Buchten, Stränden und Aussichtspunkten versorgen.
Orte, die früher noch als unberührte Geheimtipps galten, sind so inzwischen zu überlaufenen Instagram-Hotspots geworden, an denen Touris dicht gepresst in der Sonne liegen oder sogar Schlange stehen, um ein begehrtes Foto vor kristallklarem Wasser zu ergattern.
Doch das ist noch nicht alles - die Mallorquinerin beklagt noch etwas ganz anderes: "Ihr macht euch mitschuldig an der Zerstörung unseres Ökosystems", warf sie den vielen Mallorca-Reisenden vor, die ihre Urlaubs-Eindrücke im Netz öffentlich teilen.
Denn der zurückgelassene Abfall, die leeren Bierdosen und Sonnencreme-Tuben der Touristen-Massen würden nicht nur die Strände der Insel vermüllen, sondern am Ende unwillkürlich im Meer landen und so für einen Rückgang der Fische sorgen.
Kritik an Mallorca-Postings: Zerstörung des Ökosystems "wegen ein paar Likes"
"Wegen ein paar Likes tragt ihr zur Zerstörung der Insel bei", kritisierte die Spanierin und schlug stattdessen vor, den Urlaub auf Mallorca ganz ohne Handy in der Hand zu verbringen:
"Kommt, genießt es und fertig", appellierte sie an die TikTok-Community.
Die schönsten Buchten der Insel könne man Freunden und Verwandten dann auch persönlich empfehlen und dafür auf ein öffentliches Posting verzichten.
Denn abgesehen vom Schaden an Umwelt und Ökosystem, den überfüllten Stränden und Restaurants, würden sich auch die Eintrittspreise für viele Angebote auf der Insel wegen der hohen Nachfrage verdreifachen, gab die junge Frau zu bedenken.
Doch auch wenn einige Nutzer ihrer Kritik in den Kommentaren zustimmten, empfanden andere ihren Aufruf zum Video-Boykott als unangebracht:
Titelfoto: Clara Margais/dpa