Schluss mit Handtuchkrieg? Mallorca plant Lösung, die viele empört!

Palma - In der sengenden Sommerhitze Mallorcas wollen sich viele Badegäste einen Platz im Schatten sichern - und das am besten so schnell wie möglich! Doch der Handtuchkrieg um die Liegen an den beliebten Stränden soll bald der Vergangenheit angehören. Helfen soll eine App - doch die macht vor allem Einheimische noch frustrierter.

Schon im Morgengrauen sichern sich manche Urlauberinnen und Urlauber bereits die besten Plätze. (Symbolbild)
Schon im Morgengrauen sichern sich manche Urlauberinnen und Urlauber bereits die besten Plätze. (Symbolbild)  © Clara Margais/dpa

Der Tag ist noch gar nicht richtig angebrochen und die besten Plätze am Strand sind schon weg? Damit soll bald Schluss sein! Denn das Rathaus Palma will die fünf Strände der Stadt modernisieren. Das berichtete unter anderem die Mallorca-Zeitung.

Die Playa soll "intelligent" werden: Neben kostenlosem Internet, einer neuen Videoüberwachung und Drohnen, die künftig Rettungsschwimmer unterstützen, beinhaltet dies auch den Strandliegen-Verleih.

Ab 2025 sollen Besucher - die bisher die kreativsten (und dreistesten) Methoden zur Reservierung einer Liege an den Tag gelegt haben - bequem per App reservieren. Angeblich sogar stundenweise und nicht wie bisher im Tagestarif.

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Ein Rathausmitarbeiter erklärte gegenüber der Zeitung die Vorteile. Neben deutlich sicherer und entspannterer Zahlungsmöglichkeiten solle so vor allem garantiert werden, dass Urlauber eine Liege von überall aus buchen und dann auch tatsächlich benutzen können.

Doch das neue System stößt nicht überall auf Zustimmung.

Überfüllte Strände sind in Mallorca keine Seltenheit. Viele Badegäste bringen daher Liegen und Schirme oft selbst mit.
Überfüllte Strände sind in Mallorca keine Seltenheit. Viele Badegäste bringen daher Liegen und Schirme oft selbst mit.  © Clara Margais/dpa

Handtuchkrieg auf Mallorca: Kritik an der App-Reservierung

Am Strand von Alcúdia im Norden der spanischen Urlaubsinsel stößt das Reservierungssystem per App vor allem unter Einheimischen auf Kritik. (Symbolbild)
Am Strand von Alcúdia im Norden der spanischen Urlaubsinsel stößt das Reservierungssystem per App vor allem unter Einheimischen auf Kritik. (Symbolbild)  © Andreas Arnold/dpa

In der Gemeinde Alcúdia gibt es bereits ein Online-Reservierungssystem für Liegestühle und Sonnenschirme. Mit einem einfachen Klick kann man hier, so das Mallorca Magazin, Liegen für den Strandbesuch reservieren.

Mayra A. und ihre 80-jährige Mutter wollten am Wochenende einen Tag am Strand von Alcúdia verbringen. Doch als sie es sich auf einer freien Liege bequem machten, schickte sie ein Angestellter des Verleihs wenig später wieder weg.

"Wir waren zuerst verblüfft, bis der Mann auf das rote Plastik-Klebeband um den Schirmständer zeigte, auf dem Reservado stand", berichtete Mayra. Die beiden Mallorquinerinnen mussten anschließend über eine halbe Stunde in der Sommerhitze an unbesetzten, aber reservierten Liegen vorbeilaufen, bis sie einen freien Platz finden konnten.

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Das Problem am App-System: Für Hotels ist es nun theoretisch möglich, alle Schirmsets in der ersten Reihe am Meer den ganzen Sommer für ihre Besucherinnen und Besucher zu reservieren. Spontane Strandbesuche, vor allem für Einheimische, sind somit nicht mehr drin.

Die Preise für das neue Buchungssystem stehen laut dem Rathaus noch nicht fest. Bislang konnte man ein Set für 18,20 Euro pro Tag mieten.

Titelfoto: Clara Margais/dpa

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