Nach Protesten auf Mallorca: Jetzt will Palmas Bürgermeister hart durchgreifen
Palma (Mallorca) - Immer mehr spanische Urlaubsinseln stemmen sich gegen den Massentourismus. Auch in Mallorcas Hauptstadt Palma wird seit Tagen demonstriert.
Palmas Bürgermeister Jaime Martínez (53) will mit harten Regelungen gegen die Auswüchse des Massentourismus vorgehen.
Am Mittwoch präsentierte er einen Maßnahmenkatalog, der etwa eine Begrenzung der Zahl der Urlauber, der Mietwagen, der Kreuzfahrtschiffe und der Ferienwohnungen vorsieht.
Martínez geht damit auf die Proteste der Einheimischen ein. Allein am Wochenende hatten auf Mallorca mehr als 10.000 Menschen demonstriert.
In Palma protestierten Tausende unter dem Motto "Sagen wir basta!" und "Mallorca steht nicht zum Verkauf!" - nur wenige Tage nach dem verheerenden Restaurant-Einsturz am Ballermann.
Die immer größer werdende Zahl an Urlaubern und Ferienwohnungen würde die Wohnungsnot verschärfen, argumentieren die Einheimischen. Der Massentourismus sei zudem für die "Zerstörung" der Insel, für die Zunahme von Staus, Verschmutzung und Kriminalität verantwortlich.
Mallorcas Einheimische fordern von der Politik deutliches Vorgehen gegen den Massentourismus
Im Jahr 2023 kamen laut ZDF etwa 14 Millionen Touristen nach Mallorca - nach Meinung der Demonstranten viel zu viele. Sie fordern von der Politik, endlich zu handeln.
Jaime Martínez kann seinen Maßnahmenkatalog jedoch nicht im Alleingang durchsetzen. Zunächst will er seine Vorschläge bei einem Treffen der Regierung der Balearen zur Debatte bringen.
Auch die spanische Zentralregierung in Madrid dürfte ein Wörtchen mitzureden haben. Ob und wann die Vorstellungen des Bürgermeisters umgesetzt werden, dürfte also noch einiges an Zeit beanspruchen.
Titelfoto: Isaac Buj/Europa Press/dpa