Mallorca und Ibiza denken über Inselverbot für Sauftouristen nach

Palma (Spanien) - Schon am Nachmittag sturzbetrunken durch die Straßen torkeln und abends als Schnapsleiche am Strand enden? Jedes Jahr schlagen Partyurlauber auf Mallorca und Ibiza über die Stränge. Doch nun könnte bald Schluss mit lustig sein.

Junge Männer laufen durch die Punta Ballena-Straße in Magaluf an Bars vorbei.
Junge Männer laufen durch die Punta Ballena-Straße in Magaluf an Bars vorbei.  © Clara Margais/dpa

Die Regionalregierungen der Balearischen Inseln - darunter Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera - erwägen, betrunkene Touristen, die gegen eine Reihe neuer Regeln verstoßen, künftig auf eine schwarze Liste zu setzen.

Laut Daily Star genießen insbesondere britische Urlauber kein hohes Ansehen bei den Einheimischen, auch vielen Unternehmern reicht es allmählich. Deutsche Touristen dürften ebenfalls nicht allzu gut wegkommen.

Wie Jaume Bauza, der Tourismusdirektor der Inseln, bestätige, sollen in bestimmten Gegenden wie etwa Magaluf oder dem Westend von San Antonio auf Ibiza bald neue Vorschriften gelten.

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Urlauber, die beim Springen von Hotelbalkonen erwischt werden, können dann etwa mit einer hohen Geldstrafe belegt oder gleich aus ihren Hotels verwiesen werden.

Auch über eine Beschränkung des Alkoholkonsums auf sechs Getränke pro Tag in All-inclusive-Anlagen wird nachgedacht, um den Sauftourismus aktiv einzudämmen. Ob und wann die neuen Regeln eingeführt werden, steht aktuell noch nicht fest.

Am Ballermann sorgen Partytouristen jedes Jahr für reichlich Ärger. Die Balearischen Inseln wollen das Phänomen unter Kontrolle kriegen und sich international ein besseres Image verschaffen.
Am Ballermann sorgen Partytouristen jedes Jahr für reichlich Ärger. Die Balearischen Inseln wollen das Phänomen unter Kontrolle kriegen und sich international ein besseres Image verschaffen.  © Clara Margais/dpa

Extremer Sauftourismus könnte bald mit Inselverbot bestraft werden

Laut Bauza wolle man künftig zu einem "verantwortungsvollen Tourismus" übergehen und daher die bestehenden Richtlinien anpassen. Urlauber, die sich besonders asozial verhalten, könnten sogar mit einem Hausverbot belegt, also auf unbestimmte Zeit von den Inseln verbannt werden.

Vor allem britische Party- und Sauftouristen, die sich Alkoholexzessen hingeben, könnte man im Rahmen der neuen Vorschriften leichter "abschieben", da diese sich nicht mehr auf die EU-Rechtsvorschriften zur Freizügigkeit berufen können, seit Großbritannien kein EU-Mitglied mehr ist.

Titelfoto: Clara Margais/dpa

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