Gewalttat auf Mallorca: Türsteher soll deutschen Polizisten in Klinik geprügelt haben
Palma (Mallorca) - Auseinandersetzung mit verheerenden Folgen am Ballermann auf Mallorca: Ein deutscher Tourist kämpft seit Montag um sein Leben, nachdem er von einem Türsteher (37) niedergeschlagen worden sein soll.
Wie mehrere Medien, darunter die Ultima Hora und die Mallorca Zeitung, übereinstimmend berichten, soll sich der Vorfall am vergangenen Montag im bei Touristen beliebten Club Megapark ereignet haben.
Demnach sei es dort zwischen dem Gast der Party-Location, bei dem es sich um einen Polizisten aus Deutschland handeln soll, und dem Securitymann zu einem Streit gekommen.
Das Problem: Die Aussagen zum Hergang des Geschehens weichen deutlich voneinander ab. Der Bereich, in dem es zur Auseinandersetzung kam, sei den Angaben zufolge nicht videoüberwacht.
Freunde des mutmaßlichen Opfers haben demnach ausgesagt, dass der Türsteher den Polizisten zu Boden gestoßen habe. Daraufhin sei dieser mit dem Kopf aufgeschlagen.
Er erlitt einen Schädelbruch und wurde in einem Krankenhaus notoperiert. Den Berichten zufolge befindet er sich noch immer in einem lebensbedrohlichen Zustand.
Attacke am Ballermann: Hatte der Türsteher keine Lizenz?
Die Angestellten des Megaparks aber sollen jede Aggressivität seitens ihres Mitarbeiters von sich gewiesen haben. Vielmehr seien die Gäste sehr betrunken gewesen und der Mann deshalb ohne Einwirkung von außen gestürzt.
Die Polizei hat den 37 Jahre alten Senegalesen festgenommen – gegen ihn wird wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Er wurde am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt.
Laut Ultima Hora habe der Verdächtige keinen offiziellen Ausweis vorlegen können, der ihn als Türsteher bestätigt.
Dass Schlägereien im Megapark keine Seltenheit sind, ist spätestens seit der Prügelattacke auf einen Türsteher im Juni 2019 bekannt. Zwei junge Männer aus Leipzig, die aus der Neonazi- und Hooliganszene stammen sollen, hatten ihn aus rassistischen Motiven heraus angegriffen so schwer verletzt, dass er halbseitig gelähmt blieb.
Robert F. (24) und Johannes H. (25) wurden 2021 zu jeweils fünf Jahren auf Bewährung verurteilt und mussten 150.000 Euro Schmerzensgeld an ihr Opfer zahlen.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa