Mädchen entkommt mutmaßlichem Killer und führt Polizei zu Leichenhaus
Tallapoosa (Alabama) - Ganze sieben Tage lang kettete der Amerikaner José R. (37) ein zwölfjähriges Mädchen an einen Bettpfosten. Nur durch ihren ungebrochenen Überlebenswillen gelang ihr die Flucht.
Was für ein Horror: Mit nur zwölf Jahren musste eine US-Amerikanerin bereits einmal durch die Hölle und wieder zurück gehen. Gefesselt an einen Bettpfosten wurde sie von José R. mit Alkohol betäubt und missbraucht.
Wie der lokale Nachrichtensender WSFA berichtet, schaffte es das Mädchen, sich in ihrer Verzweiflung durch die Fesseln zu kauen. Dabei brach allerdings ihre Zahnspange.
Völlig benommen irrte sie mehrere Stunden lang durch den 3000-Seelen-Ort Dadeville im Bundesstaat Alabama, bis ein Autofahrer das Kind am Montag gegen halb neun abends entdeckte.
"Wir haben sie medizinisch versorgt, und sie ist jetzt in Sicherheit", sagte County Sheriff Jimmy Abbett in einer Pressekonferenz. Den Umständen entsprechend ginge es ihr "gut" und sie sei laut Abbett "eine Heldin".
Ob Täter und Opfer sich in irgendeiner Art und Weise kannten oder wo genau das Mädchen herkam, wurde nicht bekannt gegeben.
Die Polizei begann umgehend mit Ermittlungen und konnte mithilfe des Mädchens das Haus des Täters ausfindig machen.
Polizei entdeckt im Haus zwei Leichen - Mordanklage für José R.
Am Ort des Geschehens angekommen, durchsuchten die Beamten das Haus und fanden zwei verweste Leichen.
Zum Zeitraum, in dem die Opfer bereits dort gelegen haben, gibt es - genau wie zur Identität der beiden - bislang keine Informationen.
Bei einer Pressekonferenz versprach Abbett Klarheit durch eine Autopsie im Institut für forensische Wissenschaften von Alabama erlangen zu wollen.
José R. wurde im nahe gelegenen Auburn aufgegriffen und angeklagt.
Angeblich habe der 37-Jährige nicht allein in dem Haus gewohnt, die Polizei konnte bislang allerdings niemanden ausfindig machen. Es sei demnach wahrscheinlich, mehrere Angeklagte wegen Mordes vorzubringen, so Bezirksstaatsanwaltschaft Jeremy Duerr der "Washington Post".
Unterstützt wird die lokale Polizei sowohl vom FBI als auch durch das Department of Homeland Security.
Titelfoto: Bildmontage : Tallapoosa County Sheriff's Office