Lokführer mit rund zwei Promille! Mehr als 30 Verletzte nach Zugunfall
Prag (Tschechien) - Bei einem Zusammenstoß zweier Züge in der tschechischen Hauptstadt Prag sind am Mittwochmorgen mehr als 30 Menschen verletzt worden. Spielte Alkohol eine Rolle?
Die gute Nachricht zuerst: Allen Beteiligten gehe es den Umständen entsprechend gut, die Verletzungen seien laut staatlichem Streckenbetreiber "Správa železnic" nicht schwerwiegend.
Sprecher Dusan Gavenda teilte mit, dass einer der Züge ein rotes Haltesignal übersehen und auf einen stehenden Zug des Bahnunternehmens "KŽC Doprava" aufgefahren sei.
Laut Polizei habe sich im Anschluss herausgestellt, dass einer der Lokführer betrunken gewesen sei. Das habe ein Alkoholtest ergeben. Tschechiens Verkehrsminister Martin Kupka (48) nannte in einer Mitteilung auf der Plattform X einen Wert von 1,96 Promille.
Die Bahngesellschaft "České dráhy" äußerte sich ebenfalls und teilte mit, dass der betrunkene Lokführer den Unfall trotz Alkohols im Blut wahrscheinlich gar nicht verursacht habe. Seine Entlassung würde ihm dennoch drohen.
Die Ermittlung der genauen Unfallursache liege nun in Verantwortung der Eisenbahninspektion, so Streckenbetreiber "Správa železnic".
Trotz Tausenden Alkoholkontrollen in Tschechien konnte Bahnunfall nicht verhindert werden
Laut Minister Kupka haben Tschechiens Bahnunternehmen allein in diesem Jahr 47.000 stichprobenartige Alkoholkontrollen bei ihren Mitarbeitern durchgeführt. Umso mehr bedauere der 48-Jährige, dass Unglücke wie an diesem Tage offenbar nicht verhindert werden können.
Erst im Juni ereignete sich ein ähnlicher Unfall nahe Prag. Damals stießen ein Personen- und ein Güterzug in Pardubice zusammen. Vier Menschen kamen ums Leben, mehr als 20 wurden verletzt.
Titelfoto: Screenshot/X/@HasiciPraha