Letzter großer Mafia-Boss tot! Morde und andere brutale Verbrechen gehen auf sein Konto

L'Aquila (Italien) - Matteo Messina Denaro (†61) galt als letzter großer Boss der Cosa Nostra, bis er vor acht Monaten nach Jahrzehnten im Versteck verhaftet wurde. Auf sein Konto gingen viele Morde und andere brutale Verbrechen der Mafia. Nun ist er tot.

Das 2011 von der Polizei veröffentlichte Phantombild von Matteo Messina Denaro (†61), auch bekannt als Diabolik.
Das 2011 von der Polizei veröffentlichte Phantombild von Matteo Messina Denaro (†61), auch bekannt als Diabolik.  © Police/ANSA/epa/dpa

Der 61-Jährige erlag in einer Gefängnisklinik der mittelitalienischen Stadt L'Aquila den Folgen eines Krebsleidens, wie die Nachrichtenagentur Ansa in der Nacht zum heutigen Montag berichtete.

Der Boss der sizilianischen Cosa Nostra war erst Mitte Januar verhaftet worden. Damals wollte er sich in der Inselhauptstadt Palermo unter falschem Namen in einer Privatklinik behandeln lassen. Ein Geständnis legte er nie ab. Zu einem Prozess kam es nicht mehr.

Der Gesundheitszustand des an Darmkrebs leidenden Verbrechers hatte sich in den vergangenen Tagen drastisch verschlechtert.

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Am Freitagabend, dem 22. September, gaben die behandelnden Ärzte bekannt, dass der vielfache Mörder in ein Koma gefallen sei, aus dem er nicht mehr aufwachen werde.

Morde, Bombenanschläge und Entführung

Der Chef der sizilianischen Cosa Nostra, der nach seiner Festnahme von der Polizei begleitet wird.
Der Chef der sizilianischen Cosa Nostra, der nach seiner Festnahme von der Polizei begleitet wird.  © -/Comando Generale Carabinieri /dpa

Auf seinen eigenen Wunsch seien lebenserhaltende Maßnahmen eingestellt worden. Angehörige durften von Messina Denaro Abschied nehmen. In den letzten Stunden war nach Medienberichten seine Tochter bei ihm, die während seiner Jahre im Versteck geboren wurde.

Als Mitglied der Cosa Nostra beging oder organisierte der gebürtige Sizilianer den Ermittlungen zufolge Dutzende Morde - auch die Bombenanschläge auf die beiden Mafiajäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino 1992, die weltweit Schlagzeilen machte. Damals starben auch mehrere Leibwächter und andere Begleiter.

Auch die Entführung des kleinen Giuseppe Di Matteo 1993 soll er mitgeplant haben: Der Junge wurde verschleppt, damit sein Vater nicht vor Gericht aussagt.

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Nach 779 Tagen erdrosselten ihn die Mafiosi kurz vor seinem 15. Geburtstag und lösten den Leichnam in Säure auf.

Titelfoto: Bildmontage: Police/ANSA/epa/dpa//-/Comando Generale Carabinieri /dpa

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