Kuh und Kalb sterben nach Cyberattacke auf Melkroboter!

Hagendorn - Mit einer Cyberattacke auf seinen Melkroboter wollten Kriminelle von einem Schweizer Bauern mehrere Tausend Euro erpressen. Der Mann weigerte sich, das geforderte Geld zu zahlen. Letztlich endete die Attacke für zwei seiner Tiere tödlich.

Die Cyberkriminellen blockierten den Melkroboter und wollten ihn erst nach der Zahlung des Lösegelds wieder freigeben. (Symbolbild)
Die Cyberkriminellen blockierten den Melkroboter und wollten ihn erst nach der Zahlung des Lösegelds wieder freigeben. (Symbolbild)  © 123RF/tonaquatic19

Der Vorfall ereignete sich bereits vor mehreren Monaten, wurde aber erst jetzt bekannt. Wie die Luzerner Zeitung und die Neue Züricher Zeitung (NZZ) berichteten, wollten die Erpresser von dem Landwirt 10.000 Franken (10.700 Euro) ergaunern.

Bauer Vital Bircher aus Hagendorn im Kanton Zug erfuhr nur zufällig davon. Er bekam eine SMS seines Melkroboters, der keine Daten mehr vom Computer empfange. Zunächst glaubte er an einen Übertragungsfehler, berichteten die Schweizer Medien.

Doch als der Melkroboter in seinem Stall nur ein schwarzes Display anzeigte, kontaktierte er die Herstellerfirma. "Sie wurden gehackt", erklärte ihm eine Mitarbeiterin wenig später.

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Durch den Angriff konnte die Maschine zwar keine Daten mehr senden, funktionierte aber trotzdem, wie Bircher erklärte. Daher weigerte sich der Landwirt, die geforderte Summe zu zahlen - mit fatalen Folgen.

Mutterkuh und Kalb sterben durch fiesen Cyberangriff

Eine Kuh und ihr Kalb verloren ihr Leben, weil der Landwirt den Geburtstermin ihres Kalbes nicht kannte. (Symbolbild)
Eine Kuh und ihr Kalb verloren ihr Leben, weil der Landwirt den Geburtstermin ihres Kalbes nicht kannte. (Symbolbild)  © 123RF/grigorenko

Der Melkroboter lieferte auch Informationen darüber, wann Birchers Kühe befruchtet wurden. Durch das Fehlen dieser Daten, wusste er nicht, wie lange eine seiner Kühe bereits trächtig war und verpasste den möglichen Geburtstermin.

Das Kalb starb noch im Bauch seiner Mutter, die kurz darauf eingeschläfert werden musste. Der NZZ sagte Bircher, er sei überzeugt, dass Mutter und Kalb ohne den Angriff hätten gerettet werden können.

Neben den Tierarztkosten musste der Bauer für einen neuen Melkcomputer rund 6300 Euro aufbringen. Mittlerweile hat Bircher mit dem tragischen Vorfall abgeschlossen, betonte aber, nun häufiger Back-ups seiner Daten zu machen.

Der skurrile Angriff auf den Melkroboter zeigt auch, wie wichtig modernste Technik in der Landwirtschaft geworden ist. Professionelle Hackerbanden visieren bewusst Betriebe wie Birchers an, da sie meist nur über sehr geringe Cyber-Sicherheitsmaßnahmen verfügen.

Titelfoto: Montage: 123RF/tonaquatic19, 123RF/grigorenko

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