Klimaprotest eskaliert: 143 Festnahmen und viel Pfefferspray

Wien - Mehr als 250 Teilnehmer der Öl- und Gasindustrie aus 35 Ländern treffen sich zur diesjährigen Europäischen Gaskonferenz (EGC) vom 27. bis 29. März im österreichischen Wien. Dabei kam es zum Start am gestrigen Montag nahe dem Tagungsort, dem "Marriot" Hotel am Parkring, bereits zu heftigen Ausschreitungen: Polizisten versuchten, einen Gegenprotest von Klimaaktivsten mit Pfefferspray und Knüppeln aufzulösen.

Mit Regenschirmen versuchten sich Demonstranten in der Wiener Innenstadt gegen Pfefferspray zu schützen.
Mit Regenschirmen versuchten sich Demonstranten in der Wiener Innenstadt gegen Pfefferspray zu schützen.  © dpa/APA/Tobias Steinmaurer

Eigentlich findet die Konferenz unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, jedoch machten die Demonstranten von "BlockGas" und "Don't Gas Africa" mit mehreren nicht angemeldeten Versammlungen ab 8 Uhr zumindest umfassend darauf aufmerksam.

Während es am Parkring weitestgehend friedlich blieb, kam es in der rund 250 Meter entfernten Johannesgasse jedoch zu Ausschreitungen im Konflikt mit den Ordnungskräften.

Die Aktivistin Lena Schilling veröffentlichte auf Twitter ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Einsatzkräfte bei der Kundgebung nicht gerade "deeskalierten" und laut Schilling pfefferten und knüppelten.

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Die Gesetzeshüter rechtfertigten ihre harsche Vorgehensweise, denn "die Personen haben sich teilweise im Vorhinein mit Steinen ausgerüstet, versucht die Sperrkette der Polizei gewaltsam zu durchbrechen und haben unter anderem bei der Anhaltung Widerstände gesetzt".

Laut einer Pressemeldung der Wiener Polizei zeigten die Demonstranten "von Beginn an ein gewaltbereites Vorgehen", zwei Beamte wurden verletzt.

Am ersten Tag der Konferenz wurden laut der Landespolizeidirektion insgesamt 143 Personen vorläufig festgenommen.

Kriminelle Demonstranten?

Die Aktion "Don't Gas Africa" demonstriert gegen die Europäische Gaskonferenz.
Die Aktion "Don't Gas Africa" demonstriert gegen die Europäische Gaskonferenz.  © dpa/APA/Tobias Steinmaurer

Mit den Gegenprotesten werde laut BlockGas "ein Ende der klimaschädlichen, undemokratischen und anti-sozialen Entscheidungen" gefordert.

Zudem verlangen Protestierende den Stopp der "fossilen Lobbypolitik und einen gerechten Umbau des Energiesystems".

"Die Protestierenden werden kriminalisiert, doch die eigentlichen Verbrechen werden von der fossilen Gasindustrie hinter verschlossenen Türen beschlossen", kritisierte Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit (60) die Geschehnisse.

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Greenpeace-Aktivisten seilten sich am Morgen an der Hauswand des Tagungshotels ab und hissten ein Banner mit der Aufschrift "End Fossil Crimes!" (auf Deutsch: "Stoppt fossile Verbrechen").

Auch am heutigen Dienstag setzten sich die Gegenproteste weiter fort.

Am Abend wurde bereits die nächste Großdemonstration unter dem Motto "Stoppt die Gaslobby" angekündigt.

Titelfoto: Fotomontage: dpa/APA/Tobias Steinmaurer//Twitter/LenaSchilling1

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