YouTuber täuscht Tod seiner Freundin vor: Drama wird zur Farce
Toronto (Kanada) - Vergangene Woche Dienstag behauptete der YouTuber Jason Ethier in einem Video, dass seine geliebte Freundin Alexia Marano bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen sei. Das Video wurde mittlerweile gelöscht. Wahr ist an der grausamen Geschichte allerdings nichts.
In dem Video behauptete er wütend und den Tränen nahe, dass seine Freundin Alexia Marano von einem betrunkenen Autofahrer totgefahren wurde, ließ sich an einer Gedenkstätte am Unfallort filmen und behauptete weiter, es wäre ihr großer Traum gewesen, eine Million Follower auf ihrem neuen gemeinsamen YouTube-Chanel zu bekommen. Wichtig, dass man das erwähnt, wenn man gerade um die eigene Freundin trauert. Viel Drama, alles gelogen, berichtet "Buzzfeed".
Am Sonntag folgte dann auch schon das Geständnis. Jason Ethier veröffentlichte ein weiteres Video auf seinem Kanal ImJayStation.
Seine Freundin sei gar nicht verstorben, sie sei quicklebendig. Es wäre einfach ein Trick gewesen, um mehr Follower für den neuen Kanal "Dream Team" zu bekommen. Alles war natürlich mit Alexia gemeinsam ausgeheckt worden.
Der Stratege weiß einfach, wie man Follower gewinnt. Emotionen, Schocken, ein paar Pranks und ein bisschen Liebe. Mehr braucht man nicht für den YouTube-Erfolg.
Damit aber noch nicht genug. "Leute, ich habe mich in dieses Mädchen verliebt, ich habe versucht, ihr zu helfen, auf YouTube berühmt zu werden, sie hat mich ohne Vorankündigung verlassen und versucht, mein Leben zu ruinieren", so Jason in seinem Geständnis-Video.
Die "Wahrheit" sei, dass Alexia fünf Stunden nach dem letzten Dreh einfach wortlos verschwunden sei. Statt Alexia stand schließlich die Polizei vor seiner Tür, weil sie behauptet haben soll, er hätte sie mit einer Waffe bedroht und es gäbe einen Haftbefehl gegen ihn.
Auch das Gespräch mit der Polizei nahm der fleißige YouTuber natürlich mit einer "versteckten Kamera" auf.
Alexia hat sein Leben ruiniert?
Die Frage, die man sich natürlich sofort stellt: Warum haben die Polizisten ihn dann nicht festgenommen, wenn ein Haftbefehl gegen ihn vorliegt?
Ganz einfach: Polizisten in Toronto dürfen niemanden in der eigenen Wohnung festnehmen, so Jasons Erläuterung. Jetzt könne er halt nicht mehr seine Wohnung verlassen, ohne festgenommen zu werden. Sein Leben sei ruiniert.
Später entschuldigt er sich noch bei Alexias Familie für den ganzen Stress, der durch die Behauptung, dass Alexia gestorben sei, entstanden ist. Er hätte nicht gewollte, dass sie etwas von der Geschichte erfahren. Es sollte eigentlich alles auf YouTube bleiben.
Das Video dauert über 24 Minuten, da kann man so einiges erzählen. Das tut er dann auch. Über sein ganzes trauriges Leben gibt er seinen Zuschauern einen kleinen Abriss. Über seine Liebes-Geschichte mit Alexia und, wie toll er sie fand. Den armen Mann hält nichts mehr. Viele Tränen fließen. Er hat die Frau ja schließlich sehr geliebt.
Weiter erzählt er natürlich auch noch von seiner traurigen Kindheit: Von zu Hause abgehauen, Schule abgebrochen, getrunken, kriminell geworden.
Dann habe er sein Leben in den Griff bekommen. Vor ein paar Monaten hat er dann Alexia kennengelernt, sich ihren Namen tätowieren lassen, einen gemeinsamen Channel gegründet und den Plan geschmiedet, ihren Tod zu faken, um den neuen Kanal zu pushen. Und was bekommt der verliebte Gockel dafür? Einen Haftbefehl.
Auch das ist, nach "Buzzfeed"-Informationen, wohl aber ebenfalls gelogen. Laut der Polizei von Toronto liege kein Haftbefehl gegen ihn vor. Ob jedoch woanders einer ausgestellt wurde, ist nicht ganz klar.
Ruiniert ist sein Leben also nicht.
Auch seine Follower scheinen ihm zunächst noch die Stange zu halten.