Frau soll bei Zara geklaut haben: Als die Wahrheit ans Licht kommt, erhält sie hohe Entschädigung
Dublin (Irland) - Einer Influencerin aus Irland wurde eine hohe Entschädigung zugesprochen. Sie wurde fälschlicherweise des Ladendiebstahls bezichtigt und öffentlich gedemütigt.

Regelmäßig beglückt Krystal Joyce ihre Follower mit den neuesten Fashion- und Beautytrends und gibt gerne Empfehlungen, wo sich Shoppen noch lohnt. 122.000 Profile folgen ihr alleine bei TikTok.
Doch um den größten Zara-Store in der Blanchardstown-Mall von Dublin wird die junge Frau wohl zukünftig einen großen Bogen machen, legt ein Bericht der Zeitung "Daily Mail" nahe. Denn die Erfahrung, die Krystal dort machen musste, hat sie sehr traumatisiert. Nun landete der Fall vor Gericht.
Im Prozess am Dublin Circuit Civil Court schilderte die Frau, was ihr widerfuhr. Wie so oft ging sie bei Zara einkaufen, suchte sich einige Kleidungsstücke aus, ging vergnügt in die Umkleidekabine, probierte das Ganze an.
Plötzlich hörte Krystal eine laute Stimme rufen: "Ich hole die Wachen!"
Hohe Entschädigung - Ladendetektive verstricken sich in Widersprüche

Dann schob eine Ladendetektivin den Vorhang beiseite, stürmte die Umkleidekabine und zog die halbnackte Krystal heraus.
Krystal durfte sich bekleiden und wurde dann im Umkleidebereich vor zahlreichen Kunden verhört. Darunter seien auch Freunde und Bekannte gewesen, schilderte die Anwältin der Geschädigten vor Gericht.
Doch Krystal Joyce hatte nichts geklaut - die junge Frau war völlig unschuldig.
Vor Gericht verstrickten sich die Sicherheitsmitarbeiter hingegen in erhebliche Widersprüche. Der interne Bericht des Vorfalls war offensichtlich gefälscht.
Richter Roderick Maguire gab der Geschädigten in allen Punkten recht. "Ich bin der Meinung, dass Frau Joyce eine wahrheitsgetreue Zeugin war und besonders verärgert war, weil sie in den sozialen Medien präsent ist." Sie habe ehrlich und aufrichtig geantwortet, während die Aussage eines Zeugen der Verteidigung in "keiner Weise glaubwürdig" gewesen sei.
Das Gericht sprach der Geschädigten eine Entschädigung von insgesamt 20.000 Euro zu. Außerdem müssen die Sicherheitsfirma und der Ladenbetreiber für die gesamten Gerichtskosten aufkommen.
Titelfoto: Montage: Instagram/krystal_joyce_16_ , Philippe HUGUEN / AFP