Jeff Bezos geschockt über Amazon-Tote, doch sein Mitgefühl kommt vielen zu spät

Illinois (Vereinigte Staaten) - Ein Tornado in den Weststaaten der USA hat einige Leben gekostet. Unter den Toten sind auch mindestens sechs Amazon-Mitarbeiter. Als sie starben, befand sich ihr Chef, Jeff Bezos (57), in Texas - widmete sich aber erst mal einem ganz anderen Projekt. Deswegen sind jetzt viele sauer.

Das Amazon-Lagerhaus in Edwardsville stürzte in sich zusammen, den CEO Jeff Bezos (57) schien das zunächst wenig zu jucken: Er hielt lieber nach seiner Rakete Ausschau.
Das Amazon-Lagerhaus in Edwardsville stürzte in sich zusammen, den CEO Jeff Bezos (57) schien das zunächst wenig zu jucken: Er hielt lieber nach seiner Rakete Ausschau.  © Tony Gutierrez/AP/dpa, Jeff Roberson/AP/dpa

Jeff Bezos ist nicht gerade für sein Mitgefühl bekannt. Nicht umsonst wurde er einst zum "schlechtesten Chef der Welt" gewählt, wie eine Internetabstimmung des Internationalen Gewerkschaftsbundes zeigt.

Seine Reaktion auf den Tornado im Mittleren Westen der USA, von dem auch seine Warenhäuser betroffen waren, dürfte viele noch mehr erzürnen.

Denn der Tornado zerstörte nicht nur die Amazon-Filiale in Edwardsville, einer Kleinstadt im Staat Illinois: Er sorgte auch dafür, dass Hilfskräfte die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus den Trümmern bergen mussten.

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Mindestens sechs blieben tot zurück, eine weitere Person wurde verwundet aufgefunden. 45 Leute wurden aus dem Gebäude gerettet, allerdings ist es laut Informationen der New York Post unklar, wie viele Menschen sich zuvor in dem Gebäude befanden.

Höchst tragisch also alles - während die Amazon-Mitarbeiter schufteten und dafür sorgten, dass der Laden läuft, brach um sie herum die Welt zusammen. Ihr Boss befand sich zum Zeitpunkt in Texas. Doch Jeff Bezos war derweil mit ganz anderen Dingen beschäftigt: Anstatt sich um seine Mitarbeiter zu kümmern, widmete er sich seiner Weltraummission.

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Es sind tragische Bilder: Dass die Lagerhäuser einstürzten, hatte tödliche Folgen für einige Amazon-Mitarbeiter.
Es sind tragische Bilder: Dass die Lagerhäuser einstürzten, hatte tödliche Folgen für einige Amazon-Mitarbeiter.  © Jeff Roberson/AP/dpa

Seine New-Shepard-Rakete war nach einem zehnminütigen Flug wieder in West-Texas gelandet. "Willkommen zurück, Jungs", begrüßte er stolz die prominenten Gäste, die mit seiner Rakete im Weltall herumgedüst waren.

Auch ein Foto auf Instagram drückte seinen ganzen Stolz aus. Hier posierte er mit der Crew, versah das Ganze laut New York Post nach mit dem Kommentar: "Eine glückliche Crew am Morgen im Trainingcenter."

Die Toten und die Tragik in Illinois dagegen erwähnte er erst mal nicht. Daran gab es direkt Kritik: "Du solltest dich mehr um die Situation kümmern", bemängelte eine Frau auf Instagram. Die Kommentare sind dort inzwischen deaktiviert, die Bildbeschreibung gelöscht.

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Eine andere Frau schrieb auf Twitter: "Weiß Bezos etwa nicht, wie man ein tornadosicheres Gebäude baut? Es scheint so, seine Warenhäuser im Mittleren Westen sind alle zerstört! (...) Stattdessen kümmert er sich lieber darum, Millionen mit seinen Raketen zu machen!!!"

Die Reaktion des Amazon-Chefs kam dann schließlich doch: "Die Nachrichten aus Edwardsville sind tragisch. Unser Herz ist gebrochen über den Verlust unserer Freunde aus dem Team, und unsere Gedanken und Gebete sind mit den Familien und ihren Lieben", schrieb er auf Twitter. Jeff Bezos schien nun also doch geschockt wegen der schrecklichen Ereignisse vor Ort und sicherte auch seine Hilfe vor Ort zu.

Ob er damit die Kritik an ihm befrieden könnte, bleibt aber fraglich. Die Twitter-Gemeinde jedenfalls schien noch nicht besänftigt: "Dein Statement kommt erst jetzt?", war einer der ersten Kommentare, während ein anderer fragte: "Warum willst du deine Arbeiter in einer solchen Situation arbeiten lassen?"

Titelfoto: Tony Gutierrez/AP/dpa, Jeff Roberson/AP/dpa

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