Von wegen Dolce Vita: Deswegen entfernt der Bürgermeister alle Kaffeeautomaten aus dem Rathaus

Pieve di Soligo (Italien) - Ein jeder, der schon einmal beim Amt war, kennt es. Erst zieht man eine Nummer und dann heißt es warten - lange warten. Um diese Wartezeit zu verkürzen, hat ein Bürgermeister nun eine Maßnahme ergriffen, die viele seiner Mitarbeiter verärgert.

Um die Arbeitszeit in seinem Rathaus effektiver zu gestalten, hat Bürgermeister Stefano Soldan alle Kaffeeautomaten entfernen lassen.  © Fotomontage: Screenshot: facebook.com/stefano.soldan.3, Christoph Sator/dpa

Laut der italienischen Lokalzeitschrift "Corriere del Veneto" hat Stefano Soldan, der Bürgermeister der italienischen Kleinstadt Pieve di Soligo im Norden des Landes, alle Kaffeeautomaten aus den Räumen des Rathauses und der Bibliothek verbannt.

Er erklärt: "Die Bürger warten darauf, dass sie ihren Papierkram erledigen können, während das Personal an den Kaffeeautomaten herumsteht und sich unterhält."

Wie sich herausstellte, haben einige Bürgerinnen und Bürger im Vorhinein Beschwerde wegen der langen Wartezeiten bei Soldan eingereicht. Dieser habe daraufhin seine Mitarbeiter zunächst verwarnt und sie gebeten, während der Arbeitszeit von einer ausschweifenden Kaffeepause abzusehen, doch diese Ermahnung blieb ohne großen Erfolg.

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Schweren Herzens hat sich Soldan deshalb dazu entschieden, die geliebten Automaten aus den Gebäuden zu verbannen.

Er erzählt demütig: "Es ist eine Entscheidung, die leider alle städtischen Angestellten trifft, auch wenn nur wenige Personen das Problem waren."

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Mitarbeiter sollen in nahegelegenen Cafés Pause machen

In dem Bericht heißt es weiter, dass sich nicht nur Bürger, sondern auch einige Kollegen über ihre Kaffeeplausch-Mitarbeiter beschwert haben, denn diese würden sie bei der Arbeit mit ihren Gesprächen ablenken. Natürlich hat die drastische Maßnahme des Bürgermeisters für einige Furore gesorgt, und so haben einige Mitarbeiter über einen Gewerkschaftsvertreter Beschwerde eingereicht.

Bürgermeister Soldan hat währenddessen darauf verwiesen, dass die Leute durchaus wie gewohnt ihre Kaffeepausen machen können. Jedoch müssen sie sich jetzt dafür ausstempeln und in ein nahe gelegenes Café gehen - "doch an diesen mangelt es ja bei uns nicht", meinte er.

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