Patient spielt Saxofon während neunstündiger Operation am Gehirn
Italien - Während eines langwierigen operativen Eingriffs spielte ein Patient immer wieder Saxofon - um sich damit wach zu halten.
Die Story aus dem italienischen Paideia sorgte für Aufsehen in der Medizinwelt.
Damit seine neuronalen Funktionen nicht beeinträchtigt werden, musste ein Mann in Italien im Wachzustand operiert werden.
Neun Stunden dauerte der komplizierte Eingriff am Gehirn des 35-jährigen Patienten.
Um nicht einzuschlafen, brachte der Italiener sein Musikinstrument mit und spielte, während die Ärzte arbeiteten, unentwegt Saxofon.
Wie das Krankenhaus in einer Pressemitteilung erklärte, war der ungewöhnliche Ablauf ein Segen für die Mediziner, da sie Aufschluss über die Gehirnfunktionen gewinnen konnten, die für das Spielen des Instruments notwendig waren.
Die komplexe Operation wurde durch zahlreiche fortschrittliche Technologien ergänzt, darunter etwa ein spezieller Tracer, der dabei hilft, Krebszellen von gesundem Gewebe zu unterscheiden.
Während der neun Stunden habe der Mann immer wieder das Titellied aus dem Film-Melodrama "Love Story" von 1970 sowie die italienische Nationalhymne gespielt, berichteten lokale Medien. Damit konnte er nicht nur wach bleiben, sondern sich auch selbst beruhigen. Er habe somit während des Eingriffs keine Angst verspürt, sagte er.
"Jedes Gehirn ist einzigartig, genauso wie jeder Mensch", sagte der Leiter der Operation, Neurochirurg Dr. Christian Brogna gegenüber CBS News.
"Jede Operation im Wachzustand ist eine echte Entdeckung", so Brogna. "Jedes Mal erhalten wir einen neuen Einblick in die Funktionsweise dieses faszinierenden, aber immer noch in vielerlei Hinsicht rätselhaften Organs."
Titelfoto: Paideia International Hospital