Parkour-Touristen beschädigen Gebäude in UNESCO-Welterbestätte

Matera (Italien) - Parkour-Läufer versuchen auf möglichst direkten Weg von A nach B zu kommen. Im süditalienischen Matera wäre jedoch ein Umweg die bessere Wahl gewesen. Ein Sportler des Londoner Parkour Teams "Phat" hat ein Gebäude in der Stadt beschädigt, das zum UNESCO-Welterbe gehört! Es hagelt Kritik.

Er nahm Anlauf und sprang, doch der Steinsockel am alten Gebäude brach unter dem Parkour-Läufer weg.
Er nahm Anlauf und sprang, doch der Steinsockel am alten Gebäude brach unter dem Parkour-Läufer weg.  © Bildmontage: Instagram/team_phat

Zunächst teilten die Parkour-Läufer das Video ihres Trips durch Matera auf YouTube, später veröffentlichten sie einen Clip mit dem Vorfall bei Instagram.

Die Aufnahmen zeigen, wie ein Sportler im grünen Pullover Anlauf nimmt und versucht über einen Steinsockel auf ein Gebäude auf der anderen Straßenseite zu gelangen. Als er jedoch mit seinem linken Bein Gewicht auf den Sockel legt, bricht dieser unter ihm weg.

Der Steinsockel knallt auf den Boden, so wie der Parkour-Läufer, der nach dem Sprung anscheinend Schmerzen am rechten Fußgelenk verspürte. Im YouTube-Video ist zu hören, wie jemand "versteckt die Beweise" sagt.

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Die Veröffentlichung der Videos löste eine ganze Welle an kritischen Kommentaren aus.

"Parkour ist cool, aber nicht in einer UNESCO-Weltkulturerbestätte!", schrieb ein Nutzer auf YouTube. Ein anderer kommentierte bei Instagram: "Dinge nur zum Spaß zu zerstören ist so egoistisch, und diese kleine Stadt sieht so schön aus. War das wirklich nötig?".

Das Gelände wurde erstmals in der Altsteinzeit besiedelt

Der Sprung endete für den "Phat"-Sportler auf dem harten Boden.
Der Sprung endete für den "Phat"-Sportler auf dem harten Boden.  © Bildmontage: Instagram/team_phat

Seit 1993 gehören die Höhlensiedlungen Sassi und der Park der Felsenkirchen von Matera zum UNESCO-Welterbe. Diese umfassen einen Komplex von Häusern, Kirchen und Klöstern.

Das Gelände wurde erstmals in der Altsteinzeit besiedelt und seither kontinuierlich über mehrere Jahrtausende von Menschen genutzt. Vom EU-Ministerrat wurde die Stadt zur "Kulturhauptstadt Europas 2019" erklärt.

Laut Recherche von CNN stößt das Verhalten von Sportlern der Londoner Parkour Teams nicht das erste Mal auf Kritik. Im März 2023 sei ein Mitglied der Gruppe verbotenerweise in einen Kanal in Venedig gesprungen.

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Daraufhin hätte sogar Venedigs Bürgermeister den Vorfall bei X als "dumm" bezeichnet.

Titelfoto: Bildmontage: Instagram/team_phat

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