Rätselraten um lauten Knall: Auf Urlaubsinsel ranken sich wilde Gerüchte
Elba (Italien) - Am Donnerstagnachmittag erschütterte ein lauter Knall die Mittelmeerküste der Toskana. Einheimische und Urlauber zeigten sich verwirrt und gleichzeitig geschockt: Was hatte es damit auf sich?
Die Spekulationen nahmen ihren Lauf, nachdem die italienische Idylle gegen 16.30 Uhr erschüttert wurde. Vermutungen reichten von einem Flugzeug, das die Schallmauer durchbrochen haben sollte, bis zu einem Meteoriten, der in die Erdatmosphäre eingedrungen sein könnte.
Badegäste, deren Sonnenliegen am Strand der Insel Elba gewackelt hatten, glaubten hingegen an ein Erdbeben. Doch wer hatte am Ende recht?
Wie Corriere della Sera berichtete, habe das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie zum Vorfall geschwiegen. Der regionale Zivilschutz soll die Erdbeben-Theorie wiederum dementiert haben.
Ebenso schnell lösten sich die Vermutungen rund um das Überschallflugzeug in Luft auf. Eugenio Giani, Präsident der Region, teilte nämlich nach Rücksprache mit der Luftwaffe mit, dass keine (zumindest italienischen) Jets den Luftraum überquert hätten.
Nach Knall über dem Mittelmeer brodelte die Gerüchteküche
Das Geophysikalische Institut der Toskana untermalte derweil die Meteoriten-Theorie mit entsprechenden Messwerten. Demnach sei zum Zeitpunkt des lauten Knalls ein Festkörper mit 1440 Sachen über der Region in die Erdatmosphäre eingedrungen.
"Unter den verschiedenen möglichen Interpretationen, scheint die eines in die Atmosphäre eingetretenen Boliden die plausibelste zu sein", teilte das Institut mit.
Für die Bewohner des Küstenstreifens der Toskana und die Menschen auf den nahe liegenden Inseln Elba und Korsika sind Phänomene wie der kaum zu erklärende laute Knall derweil nichts Ungewöhnliches.
Seit 2012 soll es in regelmäßigen Abständen scheppern. Nach 2016 zum zuvor letzten Mal im vergangenen Jahr. Nach jedem Knall fängt die Gerüchteküche aufs Neue an, zu brodeln.
Titelfoto: FABIO MUZZI / AFP